Wenn am Sonntag der Anpfiff zum ersten WM-Qualifikationsspiel ertönt, dann wird eine fast völlig andere Mannschaft auf dem Platz stehen, als im Testspiel gegen Finnland. Der Bundestrainer hat direkt nach dem 2:0-Sieg in Mönchengladbach gegen die finnische Auswahl gesagt, dass er die Startaufstellung am Samstag auf mindestens sieben Positionen verändern wird. Klar ist, dass Bastian Schweinsteiger ersetzt werden muss, denn der absolvierte gestern sein letztes Spiel im Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Aber nicht nur Schweinsteiger, der schon vor dem Spiel tränenreich Abschied genommen hat, wird ausgetauscht.
Das Testspiel gegen Finnland (hier im Live-Ticker mit vielen Bildern vom Spiel) hat die DFB-Auswahl zwar gewonnen, ein Ausrufezeichen konnte die Mannschaft aber mit setzen. Das deutsche Team fand während des gesamten Spiels weder Mittel noch Wege, um die extrem defensiv agierenden Finnen überwinden zu können. Die kommenden Gegner der deutschen Mannschaft werden das Spiel sicherlich mit großen Interesse verfolgt haben und ihre Schlüsse aus der Partie ziehen. An vorderster Stelle dürfte dabei stehen, dass sich der amtierende Weltmeister schwer tut, wenn der Gegner die Räume eng macht und selbst nichts zur Spielentwicklung beiträgt. Aber dieser logische Schluss ist natürlich trügerisch. Denn in der Formation wie im Spiel gegen Finnland, wird eine DFB-Auswahl so schnell sicherlich nicht mehr antreten.
Gegen Norwegen wird eine ganz andere Mannschaft auflaufen
Sieben Spieler will der Bundestrainer am kommenden Sonntag in die Startelf berufen, die den Anpfiff des Finnlandspiels noch auf der Bank miterlebt haben. Hummels, Khedira, Höwedes, Özil, Kroos, Müller und Neuer werden am Sonntag gegen Norwegen von Beginn an spielen. Fast eine gesamte Mannschaft hat der Bundestrainer gegen Finnland geschont. Als Grund nannte er, dass sich die Spieler, die beim der EM gespielt hätten, aktuell noch in der Vorbereitungsphase befänden und man deshalb vorsichtig mit ihnen umgehen müsse. Gegen Norwegen kann Joachim Löw darauf natürlich keine Rücksicht nehmen. Da muss jeder Spieler sein Maximum geben, denn mit einem Fehlstart will man nicht in die WM-Qualifikation starten. Das hat Jogi Löw klar betont.
Die jungen Emporkömmlinge machen Mut
Das Spiel gegen Finnland war also kein Gradmesser was das aktuelle Leistungsvermögen der deutschen Fußballnationalmannschaft angeht. Dennoch lässt sich aus dem Freundschaftsspiel ein positiver Schluss ziehen. Das Spiel hat gezeigt, dass auch die zweite Garde gegen einen unangenehmen Gegner bestehen und sogar gewinnen kann.
Die Lücke, die Bastian Schweinsteiger hinterlassen wird, wird mittelfristig sicherlich gefüllt werden. Das ist eine Aussage, die so kurz nach dem hoch emotionalen Abschied von „Schweini“ zwar nicht gerne gehört wird, es ist aber eine Aussage, die die Situation beschreibt, und die vor allem Mut für die Zukunft macht.