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Medien: Rangnick „Favorit“ auf Trainerposten in München
Bei der Suche nach einem neuen Cheftrainer scheint der FC Bayern München eine bevorzugte Option gefunden zu haben: Ralf Rangnick. Der ehemalige Bundesliga-Coach und aktuelle österreichische Teamchef gilt als Top-Kandidat zur Übernahme des Trainerpostens nach Thomas Tuchel. Obwohl andere Namen wie Xabi Alonso und Julian Nagelsmann aus dem Rennen sind, bleibt der Premier-League-Manager Roberto De Zerbi von Brighton & Hove Albion eine alternative Wahl. Fraglich ist, ob Uli Hoeneß sich darauf einlässt. Laut Ex-Bayerntrainer Jürgen Klinsmann habe er weiterhin großen Einfluss. Bekannt seien aber die Probleme zwischen Rangnick und Hoeneß.
Die Berichterstattung von „Münchner Merkur“ und „tz“ schildert Rangnick als führenden Anwärter, tituliert ihn als „Professor in der Pole-Position“. Rangnick steht kurz davor, das Angebot anzunehmen. Unter Berufung auf den „Kurier“ wird bald mit dem österreichischen Verband über eine mögliche Ablöse verhandelt.
ÖFB dementiert und verweist auf „aufrechtes Vertragsverhältnis“
Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) beharrt im Streit um seinen von FC Bayern begehrten Teamchef Ralf Rangnick auf dessen bestehenden Vertrag. „Ralf Rangnick hat ein gültiges Vertragsverhältnis“, erklärte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel auf Anfrage des SID und fügte hinzu: „Dem ÖFB sind keine Anfragen bekannt.“
Schöttel ergänzte: „Unsere ganze Aufmerksamkeit gilt der UEFA EURO 2024.“ Dort wird Rangnick (65) das Team der Alpenrepublik in der anspruchsvollen Gruppe D mit Vize-Weltmeister Frankreich, den Niederlanden und Polen ins Achtelfinale führen. Sein Vertrag läuft über das Turnier in Deutschland hinaus bis zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada.
Trotz einer unlängst geäußerten Zurückhaltung gegenüber dem Trainerjob beim Rekordmeister und einer Vertragsbindung bis 2026 mit Österreich, sind Gespräche mit dem Münchner Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund bereits geführt worden, auch wenn dem ÖFB kein Angebot vorliegen würde. Eberl betonte am letzten Wochenende, die Trainersuche neige sich dem Ende zu, und man wolle die Verpflichtung noch im April abschließen.
Ein klares „Ja“ seinerseits würde den Wechsel nach der Europameisterschaft im Sommer besiegeln, und der Verein könnte den Transfer in dieser Woche finalisieren. Die Erwartungen an den zukünftigen Trainer sind groß, und die Entscheidung wird mit Spannung erwartet.
Hoeneß und Rangnick keine besten Freunde
Ein ehemals gereizter Uli Hoeneß hatte ihn als „Besserwisser“ und „Feind“ des FC Bayern tituliert, während Ralf Rangnick mit Kampfgeist nach dem „Skalp“ des Münchner Patrons strebte und ihn mit der berühmten „flotte Sprüche“-Pointe ärgerte. Was einst durch tiefe Abneigung geprägt war, könnte nun in neuer Zuneigung münden: Rangnick, ausgerechnet Rangnick, gilt plötzlich als Favorit in der langwierigen Suche des deutschen Fußball-Rekordmeisters nach einem Trainer.
Rangnick und der FC Bayern – das wäre tatsächlich eine spektakuläre Verbindung. Seit sich der heute 65-Jährige 2004 bei Schalke 04 erstmals als Münchner Rivale etablierte, betrachtete Hoeneß ihn als eine Art Lieblingsgegner. 2008, als Rangnick die Münchner mit der TSG Hoffenheim ärgerte, eskalierte die Rivalität. „Wenn das ein Western wäre, geht es darum, uns deren Skalp zu sichern“, erklärte Rangnick und scherzte: „Wenn sie flotte Sprüche hören wollen, müssen sie nach München gehen, wenn sie flotten Fußball sehen wollen, dann sind sie hier richtig.“
Klinsmann über Bayern: Hoeneß „zieht die Fäden“
Jürgen Klinsmann unterstreicht den bedeutenden Einfluss von Uli Hoeneß beim FC Bayern München. Er betont, dass Hoeneß, obwohl er offiziell „nur“ ein Mitglied des Aufsichtsrates sei, weiterhin im Hintergrund maßgebliche Entscheidungen treffe. Klinsmann würdigt den Klub als einzigartig, hebt aber hervor, dass man in die spezielle Führungskultur hineinpassen müsse – eine Anforderung, die nicht nur auf Spieler, sondern auch auf den Trainer zutreffe.
Klinsmann, der als ehemaliger Spieler und Trainer bei Bayern tätig war, lehnt für sich persönlich eine Rückkehr ab. Seine Erfahrungen sowohl auf dem Rasen als auch an der Seitenlinie betrachtet er als ausreichend. Mit Zuversicht äußert er sich über die aktuelle Trainersuche des Vereins und ist überzeugt davon, dass ein passender Coach mit Qualitäten und Persönlichkeit gefunden wird.
Zuletzt spricht Klinsmann über seine Zeit als Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft. Trotz seiner Entlassung nach knapp einem Jahr beschreibt er die Zeit als „fantastisch“ und voller wertvoller Erfahrungen. Er attestiert der Mannschaft das Potential, bei Weltmeisterschaften weit zu kommen.