Das Kapitel Arsenal London ist für Lukas Podolski endgültig Geschichte. Der Linksaußen hat sich laut Medienberichten mit Galatasaray Istanbul geeinigt, die für den Weltmeister eine verhältnismäßig geringe Ablöse zahlen. Durch seinen Wechsel an den Bosporus kommt Podolski, der bei der EM 2016 in Frankreich unbedingt dabei sein will, auch gleich der Aufforderung von Bundestrainer Joachim Löw nach.
Lukas Podolski hat sich angesichts mangelnder Perspektive für einen Abschied von Arsenal London entschieden. „Wir hatten sehr gute Gespräche mit Arsene Wenger (Arsenal-Trainer, Anm. d. Red.). Er wollte eigentlich Lukas behalten, konnte ihm aber keine Stammplatz-Garantie geben. Deshalb haben wir uns auf einen Wechsel verständigt“, erklärte Podolski-Berater Nassim Touihri gegenüber der „Bild“.
Podolski für 4 Mio. zu Galatasaray
Ab der neuen Saison wird Podolski für Galatasaray Istanbul auf Torejagd gehen. Die Türken hat in der Vergangenheit schon dreimal intensiv um den deutschen Nationalspieler geworben und nun endlich bekommen sie ihren Wunschspieler. Und dafür muss Gala nicht einmal tief in die Tasche greifen, um den Flügelspieler aus seinem bis 2016 laufenden Vertrag bei Arsenal London herauszukaufen. Als Ablöse stehen vier Millionen Euro im Raum – eine vergleichsweise geringe Ablöse.
Doch aufgrund der sportlichen Leistungen in der abgelaufenen Saison wäre ein viel höherer Preis auch nicht wirklich einleuchtend. Denn sowohl bei den Gunners als auch bei Inter Mailand, zu denen Podolski in der Rückrunde auf Leihbasis transferiert wurde, musste sich Podolski mit der Reservistenrolle begnügen.
Podolski: 5 Mio. Gehalt – Stammplatz in Sicht
Bei Galatasaray erhält der Offensivspieler einen Vertrag bis 2018, der ihm pro Jahr fünf Millionen Euro in die Kasse spülen soll. Zudem können leistungsabhängig noch weitere Bonuszahlungen hinzukommen.
Unter seinem künftigen Trainer Hamza Hamzaoglu dürfte Lukas Podolski weitaus größere Chancen auf einen Stammplatz haben als zuletzt bei Inter oder Arsenal. In der letzten Saison kam bei Galatasaray meist der ehemalige Dortmunder Yasin Öztekin auf dem linken Flügel zum Einsatz, doch der 28-Jährige konnte nur selten überzeugen. Somit stehen die Zeichen gut, dass Prinz Poldi künftig zusammen mit Holland-Star Wesley Sneijder in der Offensive wirbelt.
Neben der Aussicht auf einen Stammplatz ist Podolskis Entscheidung für einen Wechsel zum türkischen Spitzenklub aber noch aus weiteren sportlichen und menschlichen Gründen sinnvoll. Schließlich ist Gala als Meister direkt für die Champions League qualifiziert, so dass Podolski Spielpraxis auf höchstem Niveau sammeln kann. Zudem wird der gebürtige Kölner auch menschlich an den fußballverrückten Bosporus passen, wo er es aufgrund seiner positiven Art wohl auch innerhalb kürzester Zeit mal wieder zum Publikumsliebling schaffen wird.
Löw fordert mehr Spielzeit von Podolski
Zugleich wird Lukas Podolski mit seinem Wechsel zu Galatasaray Istanbul auch gleich seine Chancen in der deutschen Nationalmannschaft deutlich erhöhen. Schließlich war er angesichts der fehlenden Spielpraxis in der abgelaufenen Saison einer der Wackelkandidaten für den EM-Kader und wurde von Joachim Löw bereits öffentlich angezählt: „Ich habe zu Lukas gesagt, dass er mit Arsene Wenger sprechen soll. Er soll nicht alles auf sich zukommen lassen, sondern auf ihn zugehen. Plant der Trainer mit ihm? Und wenn ja, in welcher Rolle“, lautete der Vorschlag des Bundestrainers vor wenigen Tagen, der zudem den Druck erhöhte. „Ich will, dass er spielt, mindestens 30 bis 40 Spiele. Er muss spielen. Denn zwei Jahre ohne richtige Spielpraxis wären keine gute Grundlage, um bei der EM 2016 dabei sein zu können.“
Für den 125-fachen Nationalspieler Podolski (48 Tore) ist es enorm wichtig, den Sprung in den deutschen EM-Kader zu schaffen. Schließlich hat er vor einiger Zeit selber angekündigt, dass er seine Karriere im DFB-Trikot nach der EM 2016 beenden wird.