Ernüchterung beim DFB! Diese Aussage trifft noch am Besten, was sich gestern Abend in Warschau beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen innerhalb der EM 2016 Quali ereignete. Optisch überlegen und dennoch als Verlierer vom Platz geschickt – trotz einer Vielzahl an Chancen gelang es dem Team vom Bundestrainer Jogi Löw nicht, die Chancen in Zählbares zu verwerten und sich entscheidend von der Konkurrenz abzusetzen. Am Dienstag kommt mit Irland gleich die nächste unangenehme Aufgabe für die deutsche Nationalmannschaft!
Die erste Niederlage nach 32 Qualifikationsspielen
In der ersten Halbzeit sah es für das Team von Bundestrainer Jogi Löw noch danach aus, dass alles so laufen würde, wie es von den Experten erwartet wurde. Bei der Premiere des neuen Co-Trainers Thomas Schneider präsentierte sich das Team um Manuel Neuer, Thomas Müller und Mario Götze optisch überlegen und spielte auch sehr ansehnlich – allein die Chancenverwertung dürfte dem Gespann der ehemaligen Stuttgarter Trainer nicht ganz gefallen haben. Karim Bellarabi, Debutant im Dress der deutschen Nationalmannschaft, wusste zu überzeugen und brauchte auch eine ordentliche Geschwindigkeit ins Spiel. Die deutsche Nationalmannschaft hatte den Gegner im Griff und agierte souverän, auf eindeutige Torchancen musste der Zuschauer dennoch lange warten. Erst in der 38. Spielminute gab es die erste wirklich zwingende Aktion, die zu einem Tor hätte führen können. Die Führung wäre verdient gewesen, doch wie es im Fußball so häufig der Fall ist: Wer vorne nicht trifft, der bekommt hinten einen rein. Direkt nach Wiederanpfiff war es eine individuelle Fehlerkette, die zum überraschenden Rückstand der DFB-Elf durch Milik führte. Dieser Treffer gab den Polen den nötigen Aufwind. Zwei Minuten vor Schluss der regulären Spielzeit setzte Sebastian Mila den Schlusspunkt mit seinem Treffer zum 2:0!
Die Warnungen waren vergeblich
Sie wurden vor dem Spiel gegen Polen nicht müde, vor Robert Lewandowski zu warnen. Der Weltklasse-Stürmer vom FC Bayern München galt als gefährlichste Waffe der Polen und bot dennoch gestern eine eher schwache Leistung. Nicht ein einziger Torschuss gelang dem Stürmer, die deutsche Abwehr hatte ihn letztlich gut im Griff! Letzten Endes war Robert Lewandowski nicht ausschlaggebend für den Sieg der Polen, vielmehr waren es die individuellen Fehler, die zur Niederlage führten.
Den Kopf frei bekommen für Irland
Viel Zeit zum Trübsal blasen dürfte dem Team von Jogi Löw nicht bleiben denn bereits am Dienstag kommt die irische Mannschaft in die gelsenkirchener VeltinsArena. Die Situation dürfte sich nach der Niederlage gegen Polen aus Sicht der deutschen Nationalmannschaft nunmehr anders gestalten, da das Team mit 3 Punkten hinter den Polen und den Iren mit jeweils 6 Punkten liegt. Die DFB-Elf ist nunmehr nicht mehr der Gejagte sondern vielmehr der Jäger, was sich psychologisch durchaus auf die Spieler auswirken dürfte. Bundestrainer Jogi Löw antwortete direkt nach dem Spiel in Warschau auf die Frage, ob er grundlegende Probleme sehe, trotzig:“ Ich sehe keine Probleme!“
Im Grunde genommen mag der Bundestrainer Recht haben mit dieser Aussage – die deutsche Nationalmannschaft trat zwischenzeitig sehr souverän und spielbestimmend auf und offenbarte lediglich Schwächen im Abschluss. Sofern es dem Trainergespann Löw und Schneider gelingt, das Team auf den nächsten schwierigen Gegner Irland optimal vorzubereiten so darf der Fan davon ausgehen, dass die Niederlage gegen Polen ein Ausrutscher gewesen ist.
Die Ergebnisse der Gruppe D
Am Abend gewann Irland mit 7:0 gegen Gibraltar, Schottland konnte Georgien ein 1:0 abringen. So sieht nun die Tabelle nach 2 Spieltagen aus:
Die aktuelle Tabelle der Gruppe D
Team | Spiele | G | U | V | Tore | Diff. | Punkte | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 10 | 7 | 1 | 2 | 24:09 | 15 | 22 |
2 | Polen | 10 | 6 | 3 | 1 | 33:10 | 23 | 21 |
3 | Irland | 10 | 5 | 3 | 2 | 19:7 | 12 | 18 |
4 | Schottland | 10 | 5 | 3 | 2 | 19:11 | 8 | 15 |
5 | Georgien | 10 | 3 | 0 | 7 | 9:15 | -6 | 10 |
6 | Gibraltar | 10 | 0 | 0 | 9 | 2:54 | -52 | 0 |