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Am Freitag den 10. November trafen der DFB und die englische Nationalmannschaft im Londoner Wembley Stadion aufeinander. Vor einer durchaus würdevollen Kulisse, geprägt vom Gedenken an die Gefallenen der Weltrkriege, kam es zu einem äußerst mäßigen Spiel, dass schlussendlich gerechterweise mit 0:0 endete. Beide Teams wirkten Mitgenommen und Ersatzgeschwächt, und das Spiel an sich war über weite Strecken recht zerfahren. Wir werfen einen Blick zurück auf den Abend in Wembley.
Deutschland: ter Stegen – Ginter, Hummels, Rüdiger – Kimmich, Halstenberg, Gündogan (86. Rudy), Özil – Draxler (67. Can), Sané (87. Brandt), Werner (73. Wagner)
England: Pickford – Jones (25. Gomez), Stones, Maguire – Trippier (71. Walker), Rose (71. Bertrand) – Dier, Loftus-Cheek, Livermore (86. Cork), Abraham (60. Rashford), Vardy ( 86. Lingard)
Wie verlief die 1. Halbzeit?
Das Spiel begann nach einer Kranzniederlegung durch deutsche und englische Soldaten und einer Schweigeminute für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Gleich von Beginn an schien es ein recht offenes und offensivfreudiges Spiel zu werden. Nach einem missglückten Rückpass konnte Englands Torhüter Jordan Pickford nur noch in allerhöchster Not vor dem heraneilenden Timo Werner klären. Bereits nach 2 Minuten kamen die Engländer nach einem Schnitzer im deutschen Mittelfeld in den Ballbesitz und konnten eine gefährliche Flanke in den deutschen Strafraum bringen, die zunächst Tammy Abraham verpasste und bei der Trippier im Nachschuss nur das Außennetz von Marc-Andre ter Stegens Tor traf. Deutschland konnte, vor allem in der ersten halben Stunde mehr überzeugen und hatte mehr Spielanteile als die Gastgeber. Dabei muss man allerding ganz klar die Chancenverwertung der Mannschaft scharf kritisieren. Sané traf in der 8. Minute das Außennetz und in der 21. Minute die Latte, in der 23. Minute kam man dann zu einer Dreifachchance. Timo Werner scheiterte erst am guten Jordan Pickford während Sané den ersten Nachschuss nicht platziert genug schoss und Jones die Möglichkeit gab auf der Linie zu klären. Den dritten Nachschuss setzte dann Julian Draxler deutlich und fast peinlich übers Tor. Nach einer weiteren Werner Chance gegen Ende der 1. Halbzeit legten die Engländer nochmals einen Schlussspurt hin und kamen durch Chancen von Livermore und Vardy noch zwei Mal gefährlich vor ter Stegens Kasten.
Wie verlief die 2. Halbzeit?
In der zweiten Halbzeit konnte das englische Team da weitermachen wo es gegen Ende der 1. Halbzeit aufgehört hatte. Bereits in der 48. Minute musste ter Stegen in höchster Not die Mannschaft vor einem Rückstand bewahren. Er entschärfte einen Kopfball von Jamie Vardy aus nur gut 5 Metern meisterhaft. Ab der 60. Minute hätte man die Partie auch nur im Hintergrund als Berieselung laufen lassen können. Beide Mannschaften verloren im Zuge der Wechselarien und des eigenen Unvermögens gute Chancen zu kreiren den Faden im Spiel. Es schien als wollte keines der beiden Teams ein zu großes Risiko eingehen. Englands Torwart Pickford war über einen nicht gerade kleinen Zeitraum der Halbzeit der beste Ballverteiler der Engländer, während auf deutscher Seite schnell klar wurde, dass sowohl Rüdiger als auch Ginter nicht die Passqualität von Jérôme Boateng besitzen. Im deutschen Mittelfeld wirkten Ilkay Gündogan, der nach langer Verletzung erstmals wieder für den DFB auflief, und Mesut Özil mangels eines richtigen 6ers oft etwas verloren. Julian Draxler zog es zu Oft von den Außenpositionen in die Mitte und er konnte auch keine echten Akzente mehr setzten.
Fazit
Das Spiel gegen England hat gezeigt, dass sich die Mannschaft noch nicht wirklich in WM Form befindet. Das Experiment mit einer Dreierkette in der Abwehr und ohne echte 6er im Mittelfeld sollte am besten wohl ein einmaliges Experiment bleiben. Defensiv wirkte der DFB teilweise sehr unorganisiert und weder Gündogan noch Özil konnten sich durch die für sie ungewohnte Position entfalten und ihren Spielwitz wirklich zum tragen bringen. Leroy Sané war einer der großen Lichtblicke des Abends. Auch wenn der junge Star von Manchester City noch etwas an seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor arbeiten muss ist ihm schon jetzt anzusehen, dass er das Potential zu einem absoluten Superstar in der Zukunft hat und das man sich freuen kann, dass er für den DFB aufläuft.