Rezension & Pressestimmen – „Die Mannschaft“

„Die Mannschaft“ – ein Film nicht nur für Fußballfans.

Am Montag war es endlich soweit, der Film „Die Mannschaft“ wurde in Berlin uraufgeführt. Hunderte deutsche Fußballfans hatten sich am Potsdamer Platz versammelt und jubelten den zur Filmprimiere erschienen Nationalhelden zu. Selten hatten sie ihre Nationalspieler so nahen zu Gesicht bekommen und das gilt gleichermaßen für den Film. In meist faszinierenden Bildern begleitet der Kinofilm unsere Jungs vom ersten Trainingstag in Tirol bis zum Gewinn der Fußballkrone. Und der Fan ist nicht nur dabei, sondern mitten drin.

Video von der Präsentation mit Stimmen zum Spiel

Der Streifen will sicherlich keine Dokumentation sein. Vielmehr hat er den Auftrag neben allen für die Weltmeisterschaft wichtigen Spielszenen auch das innere Geschehen um und in der Mannschaft zu zeigen. Echte tiefe Einblicke gewährt der jedoch Fußballfilm nicht. Es wird nur das gezeigt, was der DFB und die FIFA für geeignet hält. Dennoch hat “ Die Mannschaft“ einiges Interessante zu bieten.


Vor allem die Kabinenansprachen von Philipp Lahm und Joachim Löw sind in der Form noch nie gezeigt worden. Aber auch die täglichen Strandläufe unseres Bundestrainers oder die sehenswerte Gesangseinlage von Christoph Kramer auf der mittlerweile berühmt gewordenen Fähre begeistern jeden Fußballfreund. „Die Mannschaft“beschränkt sich aber nicht nur auf die wirklich gelungene Darstellung von Filmsequenzen, sondern bietet zu dem Kino der großen Gefühle. Damit sind nicht nur die sieben Tore gegen Brasilien, die packenden Zweikämpfe gegen die US-Boys oder das Jahrhunderttor von Mario Götze im Finale gegen Argentinien gemeint. In diesem Fußballfilmwerk wird die angespannte Atmosphäre vor den Spielen, die Befreiung nach dem Sieg und vor allem das harmonische Miteinander der Fußballspieler und aller anderen Beteiligten zum Teil in aller Offenheit gezeigt. „Die Mannschaft“ versteht es wie kein anderer Sportfilm Gänsehaut zu erzeugen.

Martin Christ (Kamera), Ulrich Voigt (DFB-Mediensprecher) und Jens Gronheit (Schnitt) scheuen sich in ihrem Kinofilm „Die Mannschaft“ nicht kleine Geheimnisse preiszugeben. Sie zeigen auf sympathische ungezwungene Weise die sonst so unnahbaren Fußballprofis von einer ganz andern Seite. Sie lassen die Fans ganz nah ran und zeigen wie Shkodran Mustafi auf der Massagebank „gefoltert“ wird, Sebastian Schweinsteiger mit Pataxo-Indianern tanzt oder wie Thomas Müller eine Wette einlöst und im Dirndl seine Kollegen im Trainingszentrum Tirol bewirtet.

Während Sönke Wortmanns Film zur Weltmeisterschaft 2006 „Deutschland “ die verbal sehr heftigen Kabinenreden von Löws Vorgänger Jürgen Klinsmann belegt, gibt es solche Szenen hier nicht. „Die Mannschaft ist ein Streifen ohne Konflikte oder Peinlichkeiten. Selbst der tragische Autounfall im Rahmen eines PR-Termins im Tiroler Trainingslager findet seinen angemessenen Platz in dem Film, ohne dabei die Stimmung zu beeinträchtigen.

Am Ende des Kinoerlebnisses darf der Fan mit seinen Weltmeistern im Mannschaftsbus den Finalsieg feiern. Ausgelassen und freudetrunken feiern unsere Helden ihre Weltmeisterkrone auf der Fahrt durch Rio de Janeiro. Das Schlusswort hat der Bundestrainer und Weltmeistermacher Joachim Löw: „Wenn ich später mal im Schaukelstuhl sitze , werde ich immer daran denken.“

Wer schreibt hier?

    by
  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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