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Goretzka führt Deutschland zum ersten Sieg gegen Italien seit 39 Jahren
Die deutsche Nationalmannschaft hat nach einer beeindruckenden Leistung in Italien einen historischen Erfolg mit 2:1 gefeiert. Dank eines starken Leon Goretzka und einer kämpferischen Mannschaftsleistung gelang dem Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann der erste Sieg gegen Italien seit fast vier Jahrzehnten. Mit dem 2:1-Erfolg im Viertelfinal-Hinspiel der Nations League steht Deutschland kurz vor dem Einzug ins Final Four.

Historischer Erfolg im „Opernhaus des Fußballs“
Das Spiel im Giuseppe-Meazza-Stadion begann vielversprechend für die deutsche Mannschaft, die mit einem besonderen Jubiläumstrikot anlässlich des 125-jährigen Verbandsbestehens auflief. Doch trotz eines mutigen Starts geriet das Team früh in Rückstand. Sandro Tonali brachte Italien bereits in der 9. Minute in Führung, nachdem die deutsche Defensive nicht konsequent klären konnte.
Deutschland tat sich in der ersten Halbzeit schwer, Struktur ins Spiel zu bringen. Ohne die verletzten Offensivkräfte Florian Wirtz, Kai Havertz und Niclas Füllkrug fehlte es an Kreativität und Durchschlagskraft. Besonders Leroy Sané, Jamal Musiala und Jonathan Burkardt hatten Mühe, gefährliche Angriffe zu initiieren.
Kleindienst und Goretzka drehen das Spiel
Nagelsmann reagierte zur Halbzeit mit zwei Wechseln: Nico Schlotterbeck ersetzte den defensiv anfälligen David Raum, und Tim Kleindienst kam für Burkardt. Letzterer rechtfertigte seine Einwechslung prompt. In der 49. Minute köpfte er eine Halbfeld-Flanke von Joshua Kimmich zum Ausgleich ins Netz.
Von da an wurde das deutsche Spiel strukturierter und aggressiver. Goretzka, der sein erstes Länderspiel seit 16 Monaten absolvierte, war eine Schlüsselfigur. In der 76. Minute stieg er nach einer Kimmich-Ecke perfekt hoch und erzielte per Kopf den entscheidenden Treffer. Torhüter Oliver Baumann, der für den verletzten Marc-André ter Stegen zwischen den Pfosten stand, hielt den Sieg mit starken Paraden fest.
Entscheidung in Dortmund
Mit dem 2:1-Erfolg hat sich Deutschland eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeitet. Am Sonntag (20:45 Uhr, RTL) geht es im ausverkauften Signal Iduna Park um das Ticket für das Final Four. Dort könnte die deutsche Mannschaft im eigenen Land um den Titel kämpfen – eine Aussicht, die die Fans nach den zuletzt enttäuschenden Turnieren begeistert.
Die Leistung gegen Italien war nicht fehlerfrei, zeigte aber, dass das Team unter Nagelsmann Fortschritte macht. Mit einer ähnlich konzentrierten Leistung in Dortmund könnte die DFB-Elf den nächsten Schritt in Richtung erfolgreicher Heim-EM 2024 machen.
Pressestimmen heute Abend
Die Bildzeitung schreibt: „Mamma Mia, wir starten mit einem 2:1-Klassiker-Sieg gegen Italien ins neue Nationalelf-Jahr! Die erste Hälfte in Mailand war schwach, dann aber drehten vor allem zwei Bayern-Stars das Spiel. Und Torwart Baumann hielt überragend.“
In Italien schreibt man bei der La Gazetta de la Sport:
Spalletti: „Wir schießen Tore aus Standardsituationen, das weiß jeder. Aber wir müssen darüber hinausgehen, sonst ist es eine Psychose…“
Der Trainer nach der Niederlage gegen Deutschland: „In einigen Momenten waren wir nicht im Spielrhythmus, während sie sehr konsequent waren“. Tonali: „Wir leiden sehr unter den Zweikämpfen in der Luft, aber wir sind positiv für das Rückspiel“.
Italien, die Illusion währt eine Halbzeit: Tonali trifft, dann überholt uns Deutschland mit zwei Kopfballtoren
Im San Siro beendeten die Azzurri die erste Halbzeit dank des Treffers des ehemaligen Rossoneri-Spielers als Sieger, in der zweiten Halbzeit brachten Kleindienst und Goretzka den Deutschen den Sieg. Das Rückspiel in Dortmund am Sonntag
La Repubblica schreibt: Im Viertelfinal-Hinspiel mussten die Azzurri eine Niederlage einstecken: Tonali brachte sie sofort in Führung, dann kippten Kleindienst und Goretzka das Ergebnis. Am Sonntag wird in Dortmund ein Kunststück nötig sein. Spalletti: „Tore aus Versuchen werden nicht zur Psychose“.
Stimmen der deutschen Spieler
Leon Goretzka (Siegtorschütze): „Es war sehr, sehr schön auf jeden Fall. Ich muss zugeben, bei der Nationalhymne hat es mich mehr gepackt, als ich gedacht habe vorher. So soll es sein. Ich bin sehr glücklich, hier heute gespielt zu haben. Es war natürlich nicht einfach, das wurde ja jetzt auch schon hinlänglich berichtet. Ich habe da noch nicht so viel zu gesagt und dabei werde ich es belassen. Es kann sich jeder vorstellen, dass es nicht so schön war. Ich möchte lieber nach vorne gucken als zurück und hoffe, dass es so weitergeht.“
Tim Kleindienst: „Es hat unfassbar viel Spaß gemacht. Wir wussten, es wird ein unfassbar schweres Spiel. Hier kann echt eine Wucht entstehen mit den Fans im Rücken. Aber wir haben es verhindert. Wir haben ein super Auswärtsspiel gemacht und am Ende gewonnen. Und das verdient. Schöner kann der Abend nicht enden.“
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