Die Enttäuschung nach der Auftakt-Pleite gegen die Schweiz war bei der albanischen Nationalmannschaft groß. Trotz eines mutigen Auftritts und das auch fast eine Stunde in Unterzahl, musste die Mannschaft um den Kölner Mergim Mavraj am Ende den Platz als Verlierer verlassen.
„Wir haben Lehrgeld bezahlt“, wird Mavraj im kicker zitiert. Die Undergogs aus Albanien hatten zwar einen schlechten Start erwischt und gerieten nach nur fünf Minuten relativ früh durch einen Patzer von Torwart Erit Berisha in Rückstand. Nach einer halben Stunde der nächste Schock – Kapitän Lorik Cana muss nach seiner Gelb-Roten Karte vorzeitig das Feld verlassen. Zuvor hatte Armando Sadiku den Ausgleichstreffer auf dem Fuß, wirkte aber zunächst übermotiviert und scheiterte an Schweizer-Keeper Yann Sommer. So kämpften sich die zehn Albaner mit dem knappen Rückstand in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang agierten die Skipetaren mutiger nach vorne, und erspielten sich einige gute Möglichkeiten. Lob für das starke Auftreten bekamen die Albaner auch von Schweizer Flügelstürmer Xherdan Shaqiri, der selbst albanische Wurzeln hat: „Man hat gesehen, dass Albanien keine schlechte Mannschaft hat, sie können auch spielen“, sagte der 24-Jährige.
„Die Schlüsselmomente waren das Tor und der Platzverweis“
Kurz vor dem Abpfiff vergab der eingewechselte Shkelzen Gashi die beste Möglichkeit für die Albaner. Im Eins-gegen-Eins-Situation behielt Sommer erneut die Nerven und konnte den Schuss aus zwölf Metern von Gashi glänzend parieren. Dennoch war das frühe Gegentor und der Platzverweis für Albaniens italienischen Coach Gianni de Biassi die Schlüsselszene des Spiels: „Wir brauchten einen guten Start, aber das passierte nicht. Die Schlüsselmomente waren das Tor, der Platzverweis und die vergebenen Chancen, vor allem die von Gashi. Wir hatten heute kein Glück“, verkündete der 59-Jährige.
Nach der Begegnung wusste das gesamte Schweizer Team bei wem sie sich bedanken dürfen, nämlich bei Gladbach-Torhüter Sommer: „Zum Glück haben wir einen hervorragenden Torhüter“, lobte Leverkusens Admir Mehmedi seinen Schlussmann. Trotz des Sieges war nicht jeder Eidgenosse mit dem 1:0-Erfolg zufrieden. Eintracht-Frankfurt-Angreifer Haris Seferovic haderte mit den vergebenen Chancen: „Wir müssen hier mit 2:0, 3:0 gewinnen“, meinte der Stürmer.
Während Albanien am Mittwoch gegen den Gastgeber Frankreich auftreten muss, bekommen es die Schweizer mit Rumänien zu tun. Beide Begegnungen werden live von der ARD übertragen.