Spielbericht: WM-Quali Gruppe C – Deutschland – Nordirland

Gestern Abend kam es im Winsdor Park in Belfast zum entscheidenden Spitzenspiel der Gruppe C zwischen Nordirland und Deutschland. Dabei standen die Vorzeichen für das DFB-Team äußerst gut. Ein Sieg oder unentschieden genügte um sicher als Gruppensieger festzustehen und somit einen Platz bei der WM in Russland zu lösen. Während des Spiels wurde dann auch schnell klar, dass die Mannschaft gut drauf war und vorhatte, keine Zweifel an ihrer Qualität oder der direkten Qualifikation aufkommen lassen zu wollen. Am Ende stand es verdientermaßen 3:1 für den Weltmeister und das Ticket nach Russland war gelöst, wir werfen einen Blick zurück.

So haben sie gespielt:

Deutschland: ter Stegen – Kimmich, Hummels, Boateng, Plattenhardt – Rudy, Kroos – Draxler (72. Sané), Müller (83. Stindl), Goretzka (66. Can) – Wagner

Nordirland: McGovern – J. Evans, McAuley, Hodson (46. Dallas) – Mc Laughlin, Brunt – St. Davis – Norwood, C. Evans (80. Saville)- Magennis, K. Lafferty (69. Washington)

Sebastian Rudy (L) feiert sein erstes Tor im Trikot der Nationalmannschaft mit Joshua Kimmich gegen Nordirland im Windsor Park in Belfast am 5. Oktober, 2017. / AFP PHOTO / Paul FAITH

Wie verlief die 1. Halbzeit?

Von der ersten Minute an kontrollierte die deutsche Mannschaft in Belfast das Spiel und machte viel Druck auf die Nordiren. Nach gerade einmal 90 Sekunden legte Joshua Kimmich nach einer schlechten Kopfballabwehr der Nordiren für Sebastian Rudy ab, welcher aus fast 30 Metern ein absolutes Traumtor schoss. Der Bann war gebrochen. Deutschland spielte fortan frech auf und drückte die Nordiren ein ums andere mal in ihren eigenen 16-Meterraum. Die Mannschaft von der Insel wirkte über weite Strecken des Spiels ganz Unirisch – wenig Einsatz, kaum Zugriff aufs Spiel, kaum gewonnene Zweikämpfe. Das Resultat dieser Passivität konnte man dann in der 21. Minute sehen. Nachdem er minuten vorher schon mit einem guten Kopfball am starken Torwart der Nordiren McGovern gescheitert war, kam Sandro Wagner durch ein gutes Zuspiel von Thomas Müller zentral vor dem Strafraum zum Abschluss und Zimmerte das Leder ins Netz der Nordiren. Nach dem 2:0 nahm die deutsche Mannschaft zwar deutlich den Fuß vom Gas, kontrollierte die Partie dennoch weiterhin fast nach Belieben und kam noch durch Julian Draxler und Mats Hummels zu weiteren guten Chancen. In der 40. Minute gab es dann ein erstes Lebenszeichen der Nordiren. Corry Evans konnte sich im Strafraum gut gegen die deutsche Verteidigung durchsetzen und scheitere nur am klug herauseilenden Marc-André ter Stegen.

Nordirlands Verteidiger Gareth Mcauley (L) hat das Nachsehen bei Sandro Wagners (R) Tor zum 2:0 während der FIFA WM-Qualifikation zwischen Nordirland und Deutschland im Windsor Park in Belfast 5. Oktober, 2017. / AFP PHOTO / Paul FAITH

Wie verlief die 2. Halbzeit?

Nach der Pause kamen die Nordiren mit etwas mehr Elan aus der Kabine und waren griffiger in den Zweikämpfen. Dies erschwerte es dem deutschen Team deutlich vor dem Tor zum abschluss zu kommen. Nichtsdestotrotz hätte es schon nach gut 50. Minuten auch 3:0 stehen können hätte der irische Keeper McGovern nicht den sehr gut platzierten Kopfball von Kapitän Thomas Müller aus dem rechten unteren Eck gehext. In der Folge plätscherte das Spiel für einige Zeit vor sich hin, vor allem da die Nordiren dem deutschen Mittelfeld nicht  mehr so viel Platz ließen wie noch in Halbzeit 1. Positiv fiel aber auf, dass das Zusammenspiel der deutschen Abwehr trotz der langen Abwesenheit von Jérôme Boateng kaum gelitten hatte. Er und Hummels bildeten wie gewohnt ein solides Defensivduo, dass auch nach vorne durch kluge Pässe immer wieder Akzente setzen konnte. Dann kam es zu einem „Hallo-Wach“ Moment für die deutsche Hintermannschaft. Der kurz vorher eingewechselte Washington zog aus kurzer Distanz am und zimmerte das Leder an die Querlatte von ter Stegens kasten, glück gehabt! Nach 86 Minuten konnte dann Joshua Kimmich, der sich an den langen Pfosten geschlichen hatte mit einer Volley-Abnahme ins kurze Eck McGoverns und dem 3:0 alles klar machen. In der letzten Minute der Nachspielzeit kamen die Hausherren aus Nordirland noch zu ihrem durchaus verdienten Ehrentreffer als das deutsche Team bei einem Eckball schlecht verteidigte und Magennis nach einer Kopfballvorlage seines Teamkollegen McAuley zum 3:1 Endstand einköpfte.

Angreifer Sandro Wagner feiert sein 2:0 im FIFA WM 2018 Quali Spiel im Windsor Park in Belfast am 5.Oktober 2017.<br /> Paul FAITH / AFP
Angreifer Sandro Wagner feiert sein 2:0 im FIFA WM 2018 Quali Spiel im Windsor Park in Belfast am 5.Oktober 2017.
Paul FAITH / AFP

Fazit

Deutschland qualifiziert sich souverän für die Weltmeisterschaft in Russland und hat am Sonntag die Chance, die beste Qualifikation aller Zeiten perfekt zu machen. Mit einem unaufgeregten und routinierten Auftritt trotz einiger Ausfälle hat das Team von Bundestrainer Jogi Löw gezeigt, dass es weiterhin zum Favoritenkreis für das Turnier in Russland gehört. Nun wird es für den DFB darum gehen, alle Vorbereitungen für Russland zu treffen um dem Team ein optimales Umfeld für die Mission Titelverteidigunt zu schaffen. Die Mannschaft an sich wirkte stets harmonisch, glücklich und geschlossen und hat es geschafft viele der jüngeren Spieler wie Sané, Goretzka und Draxler gut zu integrieren. Die Vorzeichen für die WM in Russland stehen also gut!

Wer schreibt hier?

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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