Sandro Wagner DFB Trikot

Sandro Wagner im neuen DFB Trikot 2018 zur Fußball WM 2018 in Russland. Fährt er mit zur WM 2018? (Foto AFP)
Sandro Wagner im neuen DFB Trikot 2018 zur Fußball WM 2018 in Russland. Fährt er mit zur WM 2018? (Foto AFP)

Viel wurde bisher über Sandro Wagner gesagt und Geschrieben, so richtig aus ihm schlau geworden ist dabei aber wohl niemand. Der 29-jährige Ex-Bayer und nun Spieler der TSG 1899 Hoffenheim gilt in Fussballkreisen als sehr talentiert und äußerst ehrgeizig, aber auch als enfant Terrible und aufmüpfig. Nach seiner ersten Kadernominierung für den Confed-Cup und seinem Wechsel zum FC Bayern hat sich Wagner im Kader der Nationalelf festgespielt.

Sandro Wagner war, vor allem in den Anfängen seiner Karriere, glücklos. Wäre er ein oder zwei Jahre jünger hätte er seine Karriere beim FC Bayern wohl voll durchstarten können. Zum Zeitpunkt seines Abgangs war er allerdings hoffnungsloser Bankdrücker, da die Konkurrenz mit Luca Toni, Lukas Podolski und Miro Klose unermesslich groß schien und keiner der häufig wechselnden Bayern-Trainer auf ihn baute. Es folgten zwischenstopps bei diversenen Vereinen in der ersten und zweiten Bundesliga, zuletzt bei Darmstadt 98 bis er nun letztes Jahr bei der TSG Hoffenheim landete. Hier konnte er in der Spielzeit 2016/17 mit 11 Toren und 4 Vorlagen wieder einmal überzeugen und bekam schließlich die Zusage von Jogi Löw für den Kader des Confed-Cup.

Nach einem Guten Confed-Cup scheint Wagner mit mittlerweile 29 Jahren noch die Chance auf eine WM Fahrt zu haben. Allen Erwartungen zum Trotz hat Wagner sich wohl gut in das Team integriert und sein Wechsel zum FC Bayern in der Winterpause der Saison 2017/18 hat seinen Chancen ebenso nicht geschadet. Beim FCB spielt er mit vielen Nationalspielern zusammen und scheint mit allen Spielern sehr gut auszukommen. Anders als das Sorgenkind Max Kruse hat Wagner wohl die Kurve gekriegt und steht in der Gunst des Bundestrainers.

Sandro Wagner (R) und Timo Werner (L) beim Spiel gegen San Marino. Die beiden Stürmer bildeten eine Zeit lang die Doppelspitze für die deutsche Mannschaft. / AFP PHOTO / Christof STACHE

Ohne Sandro Wagner geht es zur WM 2018

Nicht-Nomierung und Rücktritt! Am 15.Mai wurde er nicht in den vorläufigen WM-Kader von Bundestrainer Löw nominiert – als Konsequenz tritt er einen Tag später zurück und sagte in der Bild: „Ich trete hiermit sofort aus der Nationalmannschaft zurück. Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse. Meinen Jungs wünsche ich nur das Beste in Russland und hoffe, dass sie als Weltmeister zurückkommen.“

Sandro Wagner beim Confed-Cup

Nachdem Sandro Wagner bei seinem Debüt gegen Dänemark noch etwas unglücklich und in der Luft hängend wirkte, schaffte er dann gegen San Marino den Durchbruch. Im Spiel gegen den Zwergstaat konnte er mit seinem Hattrick ordentlich Selbstvertrauen für das Meisterturnier in Russland tanken. Beim Confed-Cup konnte Wagner nicht ganz den Erwartungen gerecht werden und wurde im Laufe des Turniers immer häufiger von Lars Stindl und Timo Werner ersetzt. Wagner dürfte auch für die WM in Russland und in der Zukunft keine Rolle für die Nationalmannschaft spielen. Sein Alter, seine Einstellung und seine Persönlichkeit passen einfach nicht in das System von Jogi Löw. Wagner gilt weder als Teamplayer noch als Integrationsfigur und es wäre nicht überraschend, wenn der Confed-Cup die erste und letzte Nominierung Wagners für die Nationalmannschaft wäre.

Wer schreibt hier?

  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

P