Lars Stindl DFB Trikot

Lars Stindl von B.Gladbach einer von 6 Neulingen im DFB Team für den Confed-Cup. (Foto AFP)

Nach über zwei Jahren konstanter Leistungen als Stammkraft bei Borussia Mönchengladbach hat Jogi Löw Lars Stindl nun doch noch zur deutschen Nationalmannschaft berufen. Der 28-Jährige könnte einer der ältesten Debütanten für die DFB-Elf werden. Nach guten Leistungen beim Confed-Cup darf sich Stindl vielleicht sogar Hoffnungen auf eine Berufung für das WM-Turnier 2018 in Russland machen, denn der Sturm ist eine der etwas dünner besetzten Positionen in der Nationalmannscahft.

Der Gebürtige Pfälzer Stindl hat mittlerweile eine recht beachtliche Karriere in der Bundesliga hingelegt. In der nächsten Saison (2017/18) wird er die 200 Spiele Marke knacken, bei Gladbach ist Stindl aus der Offensive kaum wegzudenken. Der mittlerweile zum Kapitän der Fohlenelf aufgestiegene Stindl ist klarer Leistungs- und Verantwortungsträger im Verein, in der Nationalmannschaft ist er absolutes Greenhorn…und das mit 28. Auch deshalb kam die Berufung von Stindl für viele Experten so unerwartet.

Seit Jahren schon gibt es immer wieder Stimmen die nach Stindl in der Nationalmannschaft gefordert hatten. Nun, an einem Zeitpunkt wo kaum noch jemand an eine Berufung geglaubt hatte, ist es soweit. Stindl wird dem deutschen Offensivzentrum beim Confed-Cup die bitter nötige Erfahrung und Ruhe bringen. Deswegen wird er vermutlich häufig zum einsatz kommen und auch neben dem Platz als erfahrener Kapitän von Gladbach jungen Spielern wie seinem Sturmkollegen Timo Werner mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das ist genau die Art Fussballer, die Stindl verkörpert. Fair, professionell und ehrlich. Besonders deutlich wurde dies, als er dem DFB in der Saison 2012/13 eine peinliche Panne ersparte. Er selbst meldete sich beim DFB und erklärte ihm, dass er für das nächste Spiel seiner Hannoveraner gegen Fürth gesperrt werden müsste. Er hatte im Spiel gegen den FC Bayern eine gelbe Karte kassiert (seine 5.) die jedoch nicht in den Akten des DFB auftauchte.

Lars Stindl bei der WM 2018

Bei den letzten Freundschaftsspielen im März 2018 berief Bundestrainer Löw mit Werner, Wagner, Gomez, Müller und Stindl gleich alle validen Optionen für den Sturm in den Kader. Er wollte sich offenbar ein genaueres Bild von all seinen Optionen vor der Kaderberufung im Mai machen. Müller und Werner dürften als Spieler bei der WM 2018 gesetzt sein. Dahinter scheint die Tür jedoch weit offen. Lars Stindl konnte vor allem durch seine Vielseitigkeit und Lauffreude von sich überzeugen. Stindl kann als echter Stürmer, hinter den Spitzen oder als Nummer 8 im Mittelfeld eingesetzt werden. Seine Chancen auf eine Berufung in den vorläufigen WM Kader im Mai scheint aktuell sehr warscheinlich.

Lars Stindl in der Startaufstellung für Deutschland gegen San Marino am 10. Juni 2017 in Nürnberg. Photo: AFP.

Lars Stindl beim Confed-Cup

Die ersten beiden Spiele für die Nationalmannschaft von Lars Stindl waren für den Gladbacher eher durchwachsen. Im Spiel gegen Dänemark arbeitete er neben Sandro Wagner im Sturm sehr viel, wirkte aber insgesamt unglücklich. Gegen San Marino war er ebenfalls gut integriert in die Offensive, startete einige gute Laufwege und war an mehreren Offensivaktionen beteiligt. Trotzdem gelang es ihm beim Torfestival (7:0) nicht seinen ersten Treffer für die Nationalmannschaft zu markieren. Beim Confed-Cup kam Stindl dann jedoch richtig in Fahrt. Insgesamt konnte er drei Tore erzielen und war damit gemeinsam mit Leon Goretzka und Timo Werner der Top-Torschütze beim Turnier. Stindl wirkte über das ganze Turnier hinweg vielseitig einsetzbar, ob im Mittelfeld, hinter der Spitze oder als Stoßstürmer. Seine gute übersicht und Ballkontrolle machten ihn ein ums andere Mal zu einer von Löw hochgeschätzten Lösung. Ob Stindl auch in der Zukunft bei der Nationalmannschaft eine Rolle spielen wird ist jedoch fraglich. Da er bereits 28 Jahre alt ist, ist er kein Spieler um den man ein zukünftiges Team bauen können wird. Für die WM in Russland könnte er jedoch bei weiter guten Leistungen im Verein eine echte Alternative zu Mario Gomez oder Thomas Müller werden und sich somit vielleicht Hoffnungen auf eine Nominierung machen.

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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