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Österreich steht vor dem größten Fußballabend seit Jahrzehnten: Gegen Bosnien-Herzegowina reicht ein Punkt für das WM-Ticket 2026 – und vielleicht auch für Ralf Rangnicks Zukunft als Teamchef. Nach einer ordentlichen Quali, aber einem späten Rückschlag in Rumänien, steht nun ein nervenaufreibendes Endspiel bevor. Die Euphorie ist groß, die Spannung noch größer.

Ein Spiel – eine Entscheidung: Österreich kämpft ums WM-Ticket
28 Jahre ohne WM – diese Zahl hängt wie ein Schatten über dem österreichischen Fußball. Die letzte Teilnahme 1998 ist lange her, und Teamchef Ralf Rangnick will diese Durststrecke nun endlich beenden. Die Ausgangslage ist klar: Ein Remis gegen Bosnien-Herzegowina genügt, um das Ticket für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zu lösen. Eine Niederlage allerdings würde die Österreicher in die ungewissen Play-offs im März schicken – inklusive offener Fragen um Rangnicks Zukunft.
Nach dem 2:0 auf Zypern am Wochenende ist die Stimmung angespannt-optimistisch. Doch der Druck ist gewaltig – auch für Rangnick persönlich, der seine Zukunft eng an die erfolgreiche Qualifikation geknüpft hat.
Die Ausgangslage: Gute Quali, schwächelnder Herbst
Rangnicks Team war souverän durch die Gruppenphase marschiert – bis zur 0:1-Niederlage im Oktober in Rumänien. Plötzlich war die direkte Qualifikation wieder offen. Zwei Punkte trennen Österreich nun von den Bosniern, die sich mit einem Auswärtssieg noch an die Spitze der Gruppe setzen könnten.
Kritik kam prompt, unter anderem von Ex-Teamchef Herbert Prohaska, der die Situation als „unnötig“ bezeichnete. Denn mit dem starken Start hatte sich das Team eigentlich eine bequemere Ausgangslage verschafft. Jetzt ist es ein „Finale, das keiner wollte“, wie die Kronen-Zeitung titelte.
Tabelle der WM 2026 Quali Gruppe H
Rangnicks Rolle: Zwischen Erwartung und Bewertung
Für Ralf Rangnick ist es mehr als nur ein Spiel. Seit seinem Amtsantritt 2022 hat er das österreichische Team stabilisiert, weiterentwickelt und zur EM 2024 geführt. Dort schied man im Achtelfinale zwar aus, überzeugte aber in der Gruppenphase. Eine erfolgreiche WM-Qualifikation wäre der nächste Schritt – und womöglich der entscheidende, um Rangnicks Arbeit weiterzuführen.
Der 67-Jährige hatte einst als Fußball-Professor im ZDF Bekanntheit erlangt. Nun könnte er sich als erfolgreicher Nationaltrainer in Österreich verewigen. Doch klar ist: Bei einem Scheitern droht nicht nur sportliche Ernüchterung, sondern auch ein Trainerwechsel.
Personallage und Vorbereitung: Alaba fraglich, Reisestress inklusive
Die Vorbereitung verlief nicht reibungslos. Nach dem Zypern-Spiel verzögerte sich der Rückflug massiv wegen Gepäckproblemen – die Mannschaft landete erst gegen 5 Uhr morgens in Wien. Am selben Tag stand bereits das Ersatztraining auf dem Plan.
Auch personell gibt es Fragezeichen: David Alaba ist zwar zurück im Team, nach seiner Gelbsperre aber angeschlagen. Wegen anhaltender Wadenprobleme ist sein Einsatz gegen Bosnien äußerst fraglich. Rangnick selbst klingt skeptisch: „Es wäre schön, wenn David spielen könnte, aber es ist derzeit nicht sehr realistisch.“