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Portugal qualifiziert sich mit Kantersieg gegen Armenien für die WM 2026
Ohne Superstar Cristiano Ronaldo, aber mit eindrucksvoller Effizienz hat sich Portugal in Porto mit einem 9:1 gegen Armenien das Ticket für die WM 2026 gesichert. Es ist die siebte Endrundenteilnahme in Folge für die Seleção, die nach mehreren Anläufen endlich den Deckel drauf machte. Während Ronaldo seine Sperre absitzen musste, brillierten seine Teamkollegen – besonders zwei junge Offensivkräfte.

Portugals Offensivpower lässt Armenien keine Chance
Die Portugiesen begannen druckvoll und ließen von Beginn an keinen Zweifel am Ausgang der Partie. Schon nach sieben Minuten traf Renato Veiga, der ehemalige Bundesliga-Profi aus Augsburg, zur Führung. Gonçalo Ramos (28.) und João Neves (30./41.) erhöhten noch vor der Pause, wobei Armeniens Spertsyan (18.) zwischenzeitlich für den kurzzeitigen Ausgleich sorgte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff stellte Bruno Fernandes per Elfmeter auf 5:1 (45.+3).
Im zweiten Durchgang setzten Fernandes (51./72., erneut per Elfmeter) und Neves (81.) ihre Gala fort. Den Schlusspunkt setzte Francisco Conceição (90.+2) in der Nachspielzeit. Mit dem 9:1 feierte Portugal den zweithöchsten Sieg seiner Länderspielgeschichte – nur das 9:0 gegen Luxemburg im September 2023 war noch klarer.
Ronaldo fehlt gesperrt – hofft aber auf WM-Einsatz
Cristiano Ronaldo, der beim 0:2 gegen Irland wegen eines Ellbogenschlags die Rote Karte sah, war gegen Armenien gesperrt und nicht im Stadion. Er unterstützte sein Team über die sozialen Medien und gratulierte direkt nach Abpfiff: „Wir fahren zur WM! Auf geht’s, Portugal.“ Schon vor dem Spiel hatte er die Mannschaft mit patriotischen Worten eingestimmt.
Ob Ronaldo bei der WM selbst zum Auftakt auf dem Feld stehen wird, ist aber fraglich. Üblicherweise drohen bei Tätlichkeiten mindestens drei Spiele Sperre. Der portugiesische Verband FPF will jedoch bei der FIFA eine Reduzierung auf ein Spiel beantragen. Sollte das misslingen, müsste der Rekordtorschütze die ersten beiden Gruppenspiele verpassen – was auch seine persönliche WM-Bilanz ausbremsen würde. Der 40-Jährige ist bislang der einzige Spieler, der bei fünf verschiedenen Weltmeisterschaften jeweils mindestens ein Tor erzielt hat.
Drei vergebene Matchbälle und ein dramatisches Finish in der Gruppe
Portugal hatte bereits vor dem Armenien-Spiel mehrere Chancen auf die WM-Qualifikation ausgelassen. Beim 2:2 gegen Ungarn fehlten in der Schlussphase Sekunden zum Sieg, dann folgte die bittere 0:2-Niederlage in Dublin inklusive Ronaldos Platzverweis. Erst im dritten Anlauf klappte es – dann allerdings mit einem Statement-Sieg.
Hinter Portugal sicherte sich Irland Platz zwei in der Gruppe F. Das 3:2 in Ungarn war ein Krimi: Troy Parrott erzielte alle drei Tore für die Iren, darunter das entscheidende 3:2 in der 96. Minute. Irland steht damit in den Play-offs zur WM 2026.
Der WM-Rekord winkt – aber bleibt die Frage: Spielt Ronaldo von Anfang an?
Ronaldo könnte in den USA seine sechste WM bestreiten – ein Novum im Weltfußball. Doch ob er direkt zum Auftakt mitwirken kann, hängt vom Urteil der FIFA ab. Die portugiesische Hoffnung liegt auf einer milden Sanktion. Denn der Start in die Gruppenphase ohne den Topstar wäre ein Rückschlag für die Seleção – sportlich und medial. Sollte Ronaldo gesperrt bleiben, rücken Spieler wie João Neves und Bruno Fernandes weiter in den Fokus – was zumindest die Partie gegen Armenien zeigt, keine schlechte Option ist.