DFB Trikots Ausrüstervertrag: Spielt DFB-Team bald in Nike Trikots?

FIFA Weltrangliste Nummer 1: Deutschland (Foto AFP)
FIFA Weltrangliste Nummer 1: Deutschland (Foto AFP)

Seit 1976 ist Adidas Trikotpartner des DFB – eine halbe Ewigkeit. Und für viele Fans ist ein DFB-Trikot ohne die drei Streifen kaum noch vorstellbar. Doch nach der jahrzehntelangen Liaison zwischen der deutschen Fußballnationalmannschaft und dem deutschen Sportartikel-Giganten könnte es durchaus bald einen Wechsel zu Nike geben. Denn der aktuelle Ausrüstervertrag mit Adidas geht noch bis zur WM 2018. Wessen Firmenlogo wird danach das Deutschlandtrikot zieren? DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat sich zur Thematik zu Wort gemeldet und erklärt, dass auch Nike eine „ehrliche Chance“ haben wird.

Der DFB will in Sachen Ausrüstervertrag frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen. Das untermauerte auch Niersbach in einem Interview mit dem Magazin „Sponsors“: „Natürlich ist der Vorlauf im Ausrüsterbereich wichtig, um die neue Kollektion rechtzeitig zu designen.“ Aber neben der Planung für die neue Kollektion spielt natürlich das liebe Geld eine gewichtige Rolle im Poker. Und wenn der neue Ausrüstervertrag eingetütet wird, will der DFB selbstverständlich auch weltmeisterlich bezahlt werden.

Niersbach: Nike mit ehrlicher Chance im Trikotpartner-Poker

Daher wird es einen Deal wie ihn Adidas noch 2007 bekommen hat, nicht mehr geben. Während Nike dem DFB damals 500 Millionen Euro bot, bekam letztendlich Adidas den Zuschlag – auch aus alter Verbundenheit: Und das für die Hälfte der Summe, also 250 Millionen Euro! Während Nike damals offenbar nicht gleiche Chance bekommen hat wie der rivalisierende Sportartikelhersteller aus Deutschland, wird es bei den nächsten Verhandlungen anders laufen. „Natürlich hat Nike eine ehrliche Chance. Aber es gibt möglicherweise auch andere Interessenten“, erklärte DFB-Präsident Niersbach weiter.

Adidas wird natürlich mit allen Mitteln versuchen, die DFB-Auswahl nicht an den größten Konkurrenten aus den USA zu verlieren. Zumal Nike gerade im Segment der Fußballschuhe mittlerweile mit Adidas gleichgezogen hat.

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DFB-Team für Adidas als perfekte Marketingmaschine

Es steht außer Frage, dass die deutsche Nationalmannschaft für Adidas eine enorm wichtige Marketingmaschine ist und eine Pleite im Ausrüstervertrag-Poker gegen Nike eine Katastrophe wäre. Dem DFB kann das anstehende Wettbieten nur recht sein, nachdem man sich zuletzt doch deutlich unter Wert verkauft hat. Denn während der DFB pro Jahr rund 28 Millionen Euro von Adidas bekommt, haben die Fußballverbände aus Frankreich (43 Mio. Euro / Jahr) und England (33 Mio. Euro / Jahr) mit Nike höher dotierte Verträge ausgehandelt.

DFB hat alle Trümpfe in der Hand

Doch für die aktuelle Vertragsrunde hat der DFB alle Trümpfe in der Hand und eine äußerst komfortbale Verhandlungsposition. Denn durch den WM-Gewinn in Brasilien sowie den überragenden Einschaltquoten in Deutschland ist das Produkt DFB-Team begehrt wie noch nie. Hinzu kommen noch die Rekordverkaufszahlen vom neuen Viersterne-Trikot der deutschen Elf, das sich bislang mehr als drei Millionen Mal verkauft hat. Die alte Bestmarke lag bei 1,6 Millionen nach der WM 2006 im eigenen Land.

Nicht unter 100 Mio. Euro pro Jahr

Es ist völlig legitim, dass der DFB und die Nationalmannschaft den Rückenwind der erfolgreichen Weltmeisterschaft mit in die Verhandlungen nehmen will und wird. Aus der Verbandszentrale in Frankfurt heißt es angeblich, dass man sich nicht für unter 100 Millionen Euro pro Jahr verkaufen wird. Es wäre der finanziell größte Coup in der DFB-Geschichte. Schließlich wäre ein Zehn-Jahres-Vertrag dann eine Milliarde Euro schwer!

Wer schreibt hier?

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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