WM 2026: Bierhoff sieht Deutschland als klaren Gruppensieger – besser als bei der WM 2018 & WM 2022

Oliver Bierhoff hat sich zur Fußball-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko geäußert – und dabei einen klaren Anspruch formuliert: Für ihn ist der Gruppensieg der deutschen Nationalmannschaft Pflicht. Gleichzeitig mahnt er aber zur realistischen Einschätzung des DFB-Teams im internationalen Vergleich.

Teammanager Oliver Bierhoff bei der Auslosung zum World Cup 2018 im Konstantin Palast in Saint Petersburg am 25.Juli 2015. AFP PHOTO / OLGA MALTSEVA
Teammanager Oliver Bierhoff bei der Auslosung zum World Cup 2018 im Konstantin Palast in Saint Petersburg am 25.Juli 2015. AFP PHOTO / OLGA MALTSEVA

Gruppenphase? Für Bierhoff fast bedeutungslos

Geht es nach dem langjährigen Nationalmannschaftsmanager, sollte das deutsche Team die Vorrunde ohne größere Probleme als Gruppenerster abschließen. Der Grund dafür liegt für Bierhoff vor allem im aufgeblähten Turnierformat. Mit 48 Teams und einem Modus, in dem sogar einige Gruppendritte noch weiterkommen, verliert die Gruppenphase für ihn an Gewicht. „Wenn uns kein Ausrutscher passiert, dann werden wir Gruppenerster“, so Bierhoff gegenüber RTL. Die neue Struktur biete aus seiner Sicht kaum Stolperfallen – zumindest auf dem Papier.

Anspruch bleibt: Deutschland will Weltmeister werden

Trotz zuletzt enttäuschender Turniere betont Bierhoff den Anspruch der Nationalmannschaft, immer um den Titel mitzuspielen. „Deutschland will immer Weltmeister werden“, sagt der Europameister von 1996. Und er sieht auch die individuelle Qualität im Kader, um dieses Ziel zu erreichen. „Jeder DFB-Spieler hat den Anspruch, ganz weit zu kommen. Wir haben die Qualität dafür.“ Doch zwischen Anspruch und Realität klafft aktuell noch eine Lücke.

Kein Topfavorit – aber mit Potenzial

Im Vergleich zu Fußball-Schwergewichten wie Argentinien oder Spanien sieht Bierhoff Nachholbedarf. „Die Ergebnisse und die Entwicklung waren bisher nicht so, wie wir sie haben wollten“, räumt er ein. Für ihn ist klar: Der DFB-Kader hat Potenzial, aber noch keinen Status als Turnierfavorit. Die Mannschaft müsse sich erst wieder herantasten und Stabilität finden, um mit den Topnationen mithalten zu können.

Rückblick auf Bierhoffs Amtszeit

Bierhoff selbst kennt das Innenleben der Nationalmannschaft wie kaum ein anderer. 2004 trat er seinen Posten als Manager an, ab 2007 saß er im DFB-Präsidium. Höhepunkt seiner Laufbahn: der WM-Titel 2014 in Brasilien. Doch seine Amtszeit war nicht frei von Kritik – vor allem nach den enttäuschenden WM-Aus in der Vorrunde 2018 und 2022 geriet er zunehmend unter Druck. Nach dem erneuten Scheitern in Katar zog er die Konsequenzen und trat zurück.