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Die U20-Frauen des DFB haben sich bei der WM in Kanada den Weltmeister-Titel gesichert, nachdem man im Finale knapp mit 1:0 nach Verlängerung gegen Nigeria die Oberhand behielt. Damit bejubelt Deutschland den dritten international Titel binnen 43 Tage, nachdem zuvor schon die Männer bei der WM 2014 sowie die U19-Junioren bei der Europameisterschaft triumphierten und für einen märchenhaften Fußball-Sommer sorgten.
Den alles entscheidenden Treffer im Finale gegen Nigeria erzielte Lena Petermann, die in der 98. Minute eiskalt vollstreckte und somit den dritten WM-Titel für die deutschen Juniorinnen perfekt machte. Zuvor setzten sich die U20 im Jahre 2010 sowie die U19 2004 bei Weltmeisterschaften durch und somit zogen die deutschen Juniorinnen mit den USA (2012, 2008, 2002) als Rekordweltmeister gleich.
U20-Coach Meinert: Haben nie mit WM-Titel gerechnet
Der WM-Titel kommt selbst für die U20-Trainerin Maren Meinert absolut überraschend: „Wir wollten ein gutes Turnier spielen, haben aber nie damit gerechnet, dass wir auch noch Weltmeister werden“, erklärte die Auswahltrainerin und ergänzte: „Ich bin stolz auf mein Team und glücklich, dass wir das geschafft haben.“ DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock war natürlich auch höchsterfreut und wird diesen Sommer sicher nicht so schnell vergessen. Schließlich war es ein „sehr erfolgreiches Jahr für den deutschen Fußball“, wobei Sandrock noch einmal hervorhob: „Drei Titel zu holen ist etwas ganz Besonderes.“
DFB-Team mit Mühe gegen starke Nigerianerinnen
Doch dabei hatte Deutschland vor allem im ersten Durchgang große Schwierigkeiten gegen Nigeria, die im U20-Finale die Favoritenrolle inne hatten. Vor 15.822 Zuschauer im Olympiastadion von Montreal, darunter auch Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid und DFB-Direktorin Steffi Jones, agierten die deutschen Mädels etwas nervös und ließen die letzte Präzision im Spiel vermissen. Folgerichtig übernahmen die Afrikanerinnen die Spielkontrolle und drängten die DFB-Girls oft in die Defensive. Angesichts des spielerischen Übergewichts ließen erste Großchancen für Nigeria, die zudem den deutschen Mädels körperlich überlegen waren, nicht lange auf sich warten. Allen voran die WM-Torschützenkönigin Asisat Oshoala hatte in der 22. und 38. die Führung auf dem Fuß, konnte aber ihre Großchancen nicht verwerten.
Deutschland mit Glück und Petermann zum WM-Titel
Die U20-Trainerin Meinert schien in der Kabine die passenden Worte zu finden, da Deutschland nach dem Seitenwechsel deutlich besser ins Spiel und vor allem bei Standardsituationen immer zu guten Einschussgelegenheiten kam. Mit fortschreitender Spieldauer wurde das Geschehen auf dem Rasen immer hektischer, wobei die DFB-Auswahl kurz vor Schluss Riesenglück hatte. Denn in der 85. Minute wurde ein Treffer von Oshoala aberkannt, da ihre Mannschaftskollegin Loveth Ayila in Abseitsstellung die Kugel unnötigerweise über die Linie bugsierte. Somit blieb es nach 90 Minuten beim torlosen Remis, so dass das WM-Finale der U20-Frauen zwischen Deutschland – Nigeria in die Verlängerung ging.
Hier avancierte dann Lena Petermann, die an der University of Central Florida studiert, zur Matchwinnerin. Pauline Bremer konnte den Ball an der gegnerischen Strafraumgrenze erobern und Petermann vollstreckte die Hereingabe der Potsdamerin aus kurzer Distanz in bester Torjägermanier. Deutschland konnte die knappe Führung über die Zeit retten und sich den überraschenden WM-Triumph sichern.
Torhüterin Kämper auf Neuers Spuren – WM-Empfang am Airport Frankfurt
Einen großen Anteil am deutschen WM-Erfolg hatte auch Meike Kämper, die nach dem Finale zur besten Torhüterin des Turniers ausgezeichnet wurde.
Die deutsche U20-Frauennationalmannschaft wird am Dienstagmorgen um 8.20 Uhr mit dem WM-Pokal im Gepäck am Frankfurter Flughafen heimkehren. Zu Ehren der jungen Weltmeisterinnen findet vor Ort ein Empfang statt.
„Les Bleuettes“ gewinnen Spiel um Platz 3
Frankreich konnte bereits vor dem Finale das Spiel um Platz 3 zu ihren Gunsten entscheiden. Dabei setzten sich die „Les Bleuettes“ in einem spannenden Match und torreicher 2. Halbzeit mit 3:2 (0:0) gegen die Auswahl Nordkoreas durch. Für Frankreich erzielten Claire Lavogez (53.), Aminata Diallo (66.) und Aissatou Tounkara (79.) die Treffer, während auf der anderen Seite Ri Un-Yong (48.) und Choe Un-Hwa (68.) erfolgreich waren.