Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
- 1 Ein WM-Auftakt, der für Kopfschütteln sorgt – Internationale Kritik an FIFA-Show mit Trump im Mittelpunkt
- 2 Fußball als Nebensache – Kritik aus England
- 3 Kitsch, Politik und Selbstinszenierung: Europas Reaktionen
- 4 Auch in den USA und der Schweiz herrscht Unverständnis
- 5 Die FIFA verspielt Vertrauen – und Fußballfans schauen zu
Ein WM-Auftakt, der für Kopfschütteln sorgt – Internationale Kritik an FIFA-Show mit Trump im Mittelpunkt
Die Auslosung zur Fußball-Weltmeisterschaft am Freitag in Washington war eigentlich als sportlicher Auftakt gedacht – geworden ist sie eine politische Inszenierung mit einem umstrittenen Hauptdarsteller: Donald Trump. Statt Fußball stand der US-Präsident im Rampenlicht, flankiert von FIFA-Chef Gianni Infantino. Die internationale Presse reagiert mit deutlicher Kritik auf eine Veranstaltung, die eher einem Polit-Theater glich als einem Sportevent.

Fußball als Nebensache – Kritik aus England
Die britischen Medien sparen nicht mit deutlichen Worten. “The Mirror” bezeichnete die Show als “widerwärtiges Theaterstück”, das mehr mit Ego-Inszenierung als mit Sport zu tun hatte. Besonders Gianni Infantino steht im Fokus der Kritik – sein Verhalten gegenüber Trump sei “erniedrigend”, schreibt “The Telegraph”. Auch “The Guardian” sieht in der Inszenierung einen Tiefpunkt: Die Veranstaltung sei so spannend gewesen wie das Lesen eines Wörterbuchs – mit einem klaren Hauptdarsteller: Donald Trump.
Kitsch, Politik und Selbstinszenierung: Europas Reaktionen
Italiens “La Gazzetta dello Sport” spricht von einer “selbstverliebten, barocken und politisch fragwürdigen Inszenierung”, bei der die Gruppenauslosung zur Nebensache wurde. Der von Infantino überreichte “Friedenspreis” an Trump sorgte europaweit für Stirnrunzeln. In Frankreich sieht “Le Monde” die Ehrung als Reaktion auf Trumps vergebliche Nobelpreis-Ambitionen – und ordnet das Ganze als durchschaubare politische Geste ein.
Spanische Medien wie “El Mundo” und “Marca” werfen der FIFA vor, das Event vollständig auf die Figur Trump zugeschnitten zu haben. Marca liefert dabei eine besonders bildhafte Beschreibung: Trump sei gleichzeitig “Baby bei einer Taufe, Frau bei einer Hochzeit und Toter bei einer Beerdigung” gewesen – der unbestrittene Mittelpunkt.

Auch in den USA und der Schweiz herrscht Unverständnis
Selbst US-Medien zeigten sich kritisch: Die “New York Post” sprach von einem “surrealen Spektakel”, bei dem Trump mit FIFA-Tickets prahlte und forderte, Fußball in den USA doch endlich “Football” zu nennen. “USA Today” nannte den überreichten Friedenspreis eine “wertlose Auszeichnung”, einzig dazu gedacht, Trumps Ego zu bedienen – inklusive goldener Trophäe und Medaille im XXL-Format.
In der Schweiz reagierten der “Blick” und die “Basler Zeitung” mit Spott und Klartext. Das Manöver der FIFA sei so durchsichtig, dass Infantino sich eigentlich schämen müsste. Der “Friedenspreis” sei keine Auszeichnung, sondern eine politische Gegenleistung. Die Basler Zeitung bemerkte zudem ironisch, dass der Pokal größer sei als jener für den späteren Weltmeister.
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Die FIFA verspielt Vertrauen – und Fußballfans schauen zu
Die WM-Auslosung hätte der Auftakt zu einem sportlichen Großereignis werden sollen. Stattdessen sorgt die politische Vereinnahmung durch Trump und Infantino für Empörung weltweit. Während Fußballfans auf spannende Gruppen hoffen, wird ihnen ein Spektakel präsentiert, bei dem der Sport nur noch Kulisse ist. Die Botschaft vieler Kommentatoren ist eindeutig: Wer den Fußball liebt, kann sich über diese Inszenierung nur wundern – und hoffen, dass der eigentliche Wettbewerb im Sommer wieder den Sport in den Vordergrund rückt.