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Nach dem schwachen Auftritt in der Slowakei mehren sich kritische Stimmen rund um die deutsche Nationalmannschaft. Während Bundestrainer Julian Nagelsmann weiterhin offen den WM-Titel als Ziel ausgibt, bremst Uli Hoeneß die Erwartungen – und nimmt Mannschaft und Trainerteam gleichermaßen in die Pflicht.

Foto: RTL und RTL+
Hoeneß warnt vor verfrühten Titelansagen
Uli Hoeneß zeigt sich wenig begeistert von der offensiven Zielsetzung des Bundestrainers. Im Sport1-Doppelpass machte der Ehrenpräsident des FC Bayern München deutlich, dass es für eine Titelansage noch zu früh sei. „Deutschland kann das schaffen, aber da muss wirklich alles passen. Und im Moment passt eben nicht alles“, so Hoeneß. Damit verweist er indirekt auf die aktuellen Schwächen der Nationalmannschaft, die sich zuletzt in der 0:2-Niederlage gegen die Slowakei zeigten.
Nagelsmann bleibt bei seiner Linie – trotz Niederlage
Julian Nagelsmann hält trotz des enttäuschenden Spiels in Bratislava an seinem WM-Ziel fest. Für ihn wäre es ein falsches Signal, dieses nach einer Niederlage öffentlich zu revidieren. „Das Ziel ist nach wie vor das gleiche. Es zu ändern, wäre unglaubwürdig“, sagte er. Auch wenn er selbst einräumt, aktuell „nicht überragend gut“ dazustehen, sieht er keinen Grund, das große Ziel infrage zu stellen. Für Nagelsmann geht es darum, eine klare Linie zu wahren – auch in schwierigen Phasen.
Kritik an Rotation und fehlender Eingespieltheit
Hoeneß kritisiert nicht nur das Timing der Zielsetzung, sondern auch die ständigen personellen Wechsel im Team. „Wir spielen nie mit derselben Mannschaft“, so seine deutliche Aussage. Für ihn ist die fehlende Eingespieltheit einer der Hauptgründe für die aktuellen Probleme. Gerade im Hinblick auf Turniere sei es entscheidend, Automatismen zu entwickeln – etwas, das durch häufige Änderungen kaum möglich sei.
Spieler in der Verantwortung – Steigerung gegen Nordirland gefordert
Für das anstehende Qualifikationsspiel gegen Nordirland fordert Hoeneß eine klare Reaktion der Mannschaft. Die Spieler müssten die von Nagelsmann vermisste Emotionalität selbst auf den Platz bringen. „Sonst wird es schwierig“, warnt der 73-Jährige. Dabei stellt er klar: Die Verantwortung liegt nicht allein beim Trainer. Nagelsmann bleibt für Hoeneß trotz der Kritik der richtige Mann – ein Umdenken nach einem Spiel wäre aus seiner Sicht nicht gerechtfertigt.