Kerem Demirbay DFB Trikot

Kerem Demirbay aus Hoffenheim eine der Überraschungen bei der Bekanntgabe des Confed-Cup Kaders. (Foto AFP)

Kerem Demirbay, der Junge aus dem Pott. Der gebürtige Hertener und Sohn türkischer Eltern verbrachte einen Großteil seiner Jugendausbildung bei den großen Vereinen im Ruhrpott. Schale 04, Borussia Dortmund und die SG Wattenscheid 09 waren seine Station vor dem Seniorenfussball. Beim HSV durfte Demirbay dann 2014 sein Bundesliga Debüt geben, konnte sich im Kader der Hanseaten jedoch nie richtig durchsetzen. Seit 2016 ist er Stammspieler in Hoffenheim.

Mit der Nationalmannschaft war es für Demirbay nicht immer einfach. Er durchlief die U-19, U-20 und U-21 der Türkei, wechselte dann aber in Horst Hrubeschs deutsches U-Team. Wegen der U-21 EM bei der er für Deutschland auflief verpasste er die wichtige Saisonvorbereitung für 2015/16 und wurde dadurch von Hamburg Trainer Labbadia kaum mehr berücksichtigt. Erst sein Wechsel zur TSG Hoffenheim verschaffte ihm den Durchbruch als Stammspieler in der Bundesliga. Dort kommt er in der Saison 2016/17 bislang auf 27 Einsätze und gehört klar zum Stamm von Jungtrainer Nagelsmann.

Für viel furore Sorgte seine unerwartete Nominierung für den Confed-Cup 2017 durch DFB-Teamchef Jogi Löw. Nicht nur, dass kaum einer mit ihm gerechnet hätte, es gab noch mehr Wind um seine Nominierung. Der türkische Fussballverband hatte dem Hertener ebenfalls eine Nominierung in Aussicht gestellt und ging wohl davon aus, dass sich Demirbay für das Land seiner Eltern und nicht den DFB entscheiden würde. Demirbays last-minute Entscheidung für den DFB und gegen die Türkei sahen einige Zeitungen in der Türkei sogar als „Skandal“. Der türkische Verband ließ dabei offizielle Dokumente, eine Absichtserklärung Demirbays zur Entscheidung für die türkische Nationalmannschaft, durchsickern und ist ganz und gar geschockt von Demirbays entscheidung gegen sich.

Im Freundschaftsspiel gegen Dänemark wurde er in der zweiten Halbzeit für Leon Goretzka eingewechselt und durfte das erste Mal das Trikot mit dem Adler auf der Brust tragen. Bei seinem Debüt fügte er sich nahtlos in die Mannschaft ein und konnte somit wohl erste Pluspunkte beim Bundestrainer sammeln.

Kerem Demirbay feiert gemeinsam mit Julian Draxler nach seinem Premierentor beim Confed-Cup 2017 gegen Kamerun./ AFP PHOTO / FRANCK FIFE
Kerem Demirbay feiert gemeinsam mit Julian Draxler nach seinem Premierentor beim Confed-Cup 2017 gegen Kamerun./ AFP PHOTO / FRANCK FIFE

Kerem Demirbay beim Confed Cup 2017

Nach der überraschenden Nominierung von Kerem Demirbay für den Confed-Cup kam der junge Spieler von der TSG 1899 Hoffenheim nur zu einem Einsatz von Anfang an beim Turnier. Gegen Kamerun (3:1) konnte er dabei auch seinen ersten Treffer im Trikot der A-Nationalmannschaft markieren und eine durchaus überzeugende Leistung zeigen. Nach der Gruppenphase wurde Demirbay aufgrund der defensiven Aufstellungen die Bundestrainer Jogi Löw wählte jedoch nicht weiter aufgestellt. Für die WM 2018 darf sich Demirbay bei der guten Besetzung im deutschen Mittelfeld wohl leider keine Hoffnungen machen, einen guten Eindruck und seine Visitenkarte konnte er jedoch beim Bundestrainer durch den Confed-Cup bereits hinterlassen.

Wer schreibt hier?

  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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