Italiener pfeift Halbfinale gegen Frankreich ** Rizzoli war schon beim WM-Finale der Schiedsrichter

Kaum sind die Italiener weg, bekommt es die deutsche Nationalmannschaft im EM-Halbfinale am kommenden Donnerstag schon wieder mit einem Italiener zu tun, mit Nicola Rizzoli. Der 44-Jährige leitet am Donnerstag das Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich. Wird er die italienische Nationalmannschaft in diesem Spiel rächen?

Thomas Müller diskutiert mit Schiedsrichter Nicola Rizzoli beim 2014 FIFA World Cup finale im Maracana Stadium in Rio de Janeiro, Brazil am13.Juli 2014. AFP PHOTO / ADRIAN DENNIS
Thomas Müller diskutiert mit Schiedsrichter Nicola Rizzoli beim 2014 FIFA World Cup finale im Maracana Stadium in Rio de Janeiro, Brazil am13.Juli 2014. AFP PHOTO / ADRIAN DENNIS

Die Schiedsrichteransetzung für das bevorstehende Halbfinale gegen Frankreich sorgt für Verwunderung. Am Sonntag hat Deutschland im Viertelfinale die italienische Nationalmannschaft ausgeschaltet, jetzt pfeift ein Italiener das Spiel zwischen Deutschland und Frankreich. Besonders viel Fingerspitzengefühl kann man der UEFA bei dieser Personalentscheidung nicht unterstellen. Klar, Schiedsrichter sind professionelle Sportsmänner, die ihren Job als unparteiische Spielleiter ernst nehmen, aber letztendlich sind Fußballschiedsrichter auch große Fußballliebhaber und sicherlich auch bis zu einem gewissen Grad Patrioten.

Rizzoli kann nur verlieren

Der ehemalige UEFA-Schiedsrichter Urs Meier hat zu Beginn dieser EM im Rahmen eines Gruppenspiels der schweizer Nationalmannschaft gesagt, ein Schiedsrichter dürfe offiziell keine Lieblingsmannschaft aus dem Vereinsfußball haben. Ein Schiedsrichter sei aber auch ein Fußballnarr und die einzige Möglichkeit die er habe, sei die, dass er voll zu seiner Nationalmannschaft stehe, weil auf die werde er garantiert nie in einem Spiel aktiv als Schiedsrichter treffen. Das stimmt zwar so, aber jetzt trifft Rizzoli am kommenden Donnerstag ausgerechnet auf die Mannschaft, die seine Italiener aus der EM geworfen hat. Das ist keine gute Wahl der UEFA. Denn verlieren kann dabei nur eine Partei und das ist die des Schiedsrichters. Sobald er in einer strittigen Szene daneben liegt, kann man ihm sofort Absicht unterstellen. Oder zumindest kann man ihm unterstellen, dass er unterbewusst die falsche Entscheidung getroffen hat. Entscheidet er gegen Deutschland, dann leitet die Rache seine Pfeife. Entscheidet er gegen Frankreich, dann kann man ihm auch hier unterstellen, er habe das so gemacht, um zu beweisen, dass er sich in seinen Entscheidungen nicht von Rachegelüsten leiten lässt. Und strittige Szenen lassen sich immer finden, man muss nur wollen.

Die UEFA hat Rizzoli also keinen Gefallen getan, zumal es ja noch ein anderes Halbfinalspiel gibt. Hätte man ihn der Partie zwischen Portugal und Wales zugeteilt, hätte man wilden Spekulationen nicht Tür und Tor geöffnet.

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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