ARD WM 2014 Podcast: Löw schloss sich nach WM-Triumph auf der Toilette ein

Der ehemalige Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat zehn Jahre nach dem WM-Triumph noch einmal tiefe Einblicke in sein Seelenleben im Anschluss an den Sieg im Finale in Rio gegeben. „Es ist schwer zu beschreiben, aber ich wollte alleine sein und habe mich auf einer Toilette eingeschlossen, weil in der Kabine auch überall Leute waren. Ich wollte fühlen, ob das wirklich alles so passiert ist oder ob es nur ein Traum war“, sagte Löw im ARD-Podcast „Wir Weltmeister. Auf der Suche nach 2014.“

Bundestrainer Jogi Löw vor dem Länderspiel gegen Italien. / AFP / CHRISTOF STACHE
Bundestrainer Jogi Löw vor dem Länderspiel gegen Italien. / AFP / CHRISTOF STACHE

In der Zeit nach dem vierten WM-Triumph des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) stellte sich das erwartete Glücksgefühl bei Löw nicht richtig ein. „Ich wollte irgendwie alleine sein, aber mit dem Alleinsein habe ich mich logischerweise auch schwergetan. Sagen wir mal, meine Stimmung war nicht so auf dem Höhepunkt, wie ich es vorher gedacht hätte, wenn man die WM gewinnt. Das hätte ich so nie erwartet“, sagte Löw, der sich nach Sardinien zurückzog und mit Problemen kämpfte: „Nachts bin ich häufig aufgewacht. Situationen, die mir im Kopf rumgingen. Ich habe schlecht geschlafen und dann eben von innen heraus diese Müdigkeit und Schwere. Es kam alles zusammen, und es war – muss ich ganz ehrlich sagen – nach ein paar Tagen keine so ganz einfache Zeit für mich.“

Der ARD Podcast „Wir Weltmeister – Auf der Suche nach 2014“

Wir Weltmeister. Abenteuer Fußball-WM 2014 Bild: NDR/Studio Fritz Gnad/picture alliance/AP Photo/Victor R. Caivano/Pressefoto ULMER/Markus Ulmer/GES-Sportfoto/Kyodo" (S2)pressefoto@ndr.de
Wir Weltmeister. Abenteuer Fußball-WM 2014
Bild: NDR/Studio Fritz Gnad/picture alliance/AP Photo/Victor R. Caivano/Pressefoto ULMER/Markus Ulmer/GES-Sportfoto/Kyodo“ (S2)[email protected]

Der Triumph Deutschlands bei der Fußball-WM 2014 und seine Hintergründe. Welche Auswirkungen hatte der Titelgewinn in Brasilien auf die Helden von damals? Obwohl sie die glücklichsten Menschen der Welt hätten sein sollen, waren nicht alle Spieler zufrieden: Trainer Jogi Löw zog sich nach Sardinien zurück und fiel in ein Tief. Benedikt Höwedes litt unter Haarausfall, Mario Götze sprach über den zwiespältigen Ruhm nach seinem Finaltor, und Per Mertesacker erinnerte sich an eine schlaflose Nacht in Rio. Auf der anderen Seite waren Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller glücklich. Ein Einblick in die Seele des Weltmeister-Teams. Was war ihr Erfolgsrezept? Und warum folgte danach der Absturz?

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Die ARD lässt mit einer vierteiligen Dokuserie den WM-Sieg gegen Argentinien (1:0 n.V.) durch das Tor von Mario Götze noch einmal aufleben. In der Serie „Wir Weltmeister. Abenteuer Fußball-WM 2014“ teilen laut ARD „die Helden von damals die großen Momente und kleinen Geheimnisse des Turniers in Brasilien und der Zeit danach“. Alle vier Folgen der Dokuserie sind ab dem 22. Mai in der Mediathek abrufbar. Den sechsteiligen Podcast gibt es seit Dienstag in der ARD Audiothek.

Wer schreibt hier?

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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