In München brodelt es beim FC Bayern. Gerüchte um eine mögliche Ablösung des Trainers Thomas Tuchel nehmen zu. Jose Mourinho, der „Special One“, soll bereits Deutsch lernen, um eventuell die Rolle zu übernehmen. Auch eine Rückkehr des früheren Erfolgstrainers Hansi Flick steht im Raum, sowie Überlegungen zu einer ungewöhnlichen Konstellation mit Thomas Müller als Spielertrainer.
Trotz einiger Niederlagen, wie zuletzt in Leverkusen und Rom, hält der Klub noch zusammen. Doch die Position von Tuchel ist prekär. Ein weiterer Misserfolg gegen den VfL Bochum könnte für die Verantwortlichen um Vorstandschef Jan-Christian Dreesen zu einer Zerreißprobe werden und eine vorzeitige Trennung von Tuchel wahrscheinlicher machen.
Durchhalteparolen von Tuchel
In schwierigen Zeiten hält die Führungsetage des FC Bayern München fest zusammen. Sportdirektor Christoph Freund macht klar, dass man die Herausforderungen als eine Einheit angeht, mit dem Ziel, sich gemeinsam aus der Krise zu befreien. „Wir sitzen alle in einem Boot“, betont er in dieser Phase, die von Kampfgeist geprägt ist.
Präsident Herbert Hainer sieht die Notwendigkeit einer „Initialzündung“, um einen Wendepunkt auf dem Spielfeld zu schaffen. Er fasst die Entschlossenheit des Vereins zusammen, indem er darauf hinweist, dass Aufgeben keine Option sei. Mit starkem Glauben an die eigenen Fähigkeiten bis zur letzten Minute charakterisiert er die Mentalität des FC Bayern.
Die jüngsten Rückschläge haben jedoch zu einer erkennbaren Schwere beigetragen, und Hainer gesteht ein, dass dem Spiel Leichtigkeit und Selbstverständnis fehlen. Die Gründe dafür sind nicht gänzlich klar, doch die Mannschaft und das Trainerteam um Tuchel bleiben unentwegt dabei, die Situation zu analysieren und zu verbessern. Thomas Müller, als Routinier, spricht die Medien direkt an und betont, dass keine Selbstzerfleischung zu erwarten sei.
Trotz Kritik an Tuchel hebt Hainer hervor, dass das Trainerteam mit Sorgfalt und Engagement zur Arbeit geht. Er erinnert daran, dass die Mannschaft bereits in dieser Saison ihr Potenzial eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
Lothar Matthäus: Er muss die Spieler hinter sich bekommen
Lothar Matthäus, bekannter Sky-Experte und ehemaliger Fußballspieler, äußert sich kritisch über die aktuelle Situation beim FC Bayern. Er betont, dass Trainer Tuchel vor der Herausforderung steht, die Verunsicherung der Spieler zu adressieren und sie zu einer Einheit zu formen. Es fehle an Kompaktheit sowohl auf dem Spielfeld als auch außerhalb, und das Miteinander im Team sei momentan nicht spürbar.
Die sportliche Leitung des FC Bayern beobachtet die Leistungen von Schlüsselspielern wie Serge Gnabry, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Matthijs de Ligt und Leroy Sane sehr genau. Diese gehören zu den Topverdienern des Vereins und stehen aufgrund schwankender Leistungen in der öffentlichen Diskussion. Über die Eignung weiterer Spieler wie Noussair Mazraoui, Konrad Laimer, Dayot Upamecano und Raphael Guerreiro für das hohe Niveau des FC Bayern wird ebenfalls debattiert.
Die Ungewissheit um Tuchels Zukunft beim Rekordmeister und die nicht zufriedenstellenden Auftritte seiner Mannschaft mit bereits zehn Niederlagen in 43 Spielen führen zu einer kritischen Betrachtung seiner Arbeit. Diese Bilanz wird besonders im Vergleich zu seinem Vorgänger Julian Nagelsmann hervorgehoben, der in 84 Spielen ebenso viele Niederlagen zu verzeichnen hatte. Dennoch zögert der Verein, der seit der Ära von Pep Guardiola bereits mehrere Trainerwechsel vollzogen hat, den sechsten Trainer seit 2016 auszutauschen.