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Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 geht in ihre entscheidende Phase – und eine wenig beachtete UEFA-Regel könnte dabei über Wohl und Wehe mehrerer Nationalteams entscheiden. Bei Punktgleichheit zählt nämlich nicht der direkte Vergleich, sondern das Torverhältnis. Diese Regelung verschiebt die Ausgangslage für Teams wie Polen, Deutschland oder Österreich teils erheblich.

Deutschland profitiert – Gruppensieg trotz möglicher Niederlage?
Ganz anders sieht die Lage in Gruppe A aus, wo Deutschland aktuell Tabellenführer ist – punktgleich mit der Slowakei, aber mit dem deutlich besseren Torverhältnis (8:3). Die Konkurrenz muss also nicht nur gewinnen, sondern auch torreich, um den DFB zu überholen. Nordirland, der dritte Kandidat mit Chancen, liegt mit 6:5 ebenfalls im Hintertreffen.
Der Spielplan meint es gut mit Julian Nagelsmanns Team: Während Deutschland in Luxemburg auf einen Punktelieferanten trifft, müssen sich die Slowaken und Nordiren im direkten Duell die Punkte gegenseitig wegnehmen. Sollte der DFB gewinnen und die Nordiren gegen die Slowakei siegen, wäre Deutschland am letzten Spieltag sogar mit einer knappen Niederlage gegen die Slowaken noch Gruppensieger – ein komfortables Polster dank der Torbilanz.
Tabelle der WM 2026 Quali Gruppe A
Polen trotz Sieg unter Druck – Regel spielt Oranje in die Karten
Für Polen steht im Heimspiel gegen die Niederlande viel auf dem Spiel. Ein Sieg würde beide Teams mit jeweils 16 Punkten gleichziehen lassen – und die Polen hätten sogar den direkten Vergleich gewonnen. Doch das reicht nicht: Bei Punktgleichheit ist das Torverhältnis entscheidend, und da liegt Oranje mit +19 deutlich vor Polen (+6). Selbst ein Heimsieg gegen die Elftal ändert daran wenig.
Heißt konkret: Auch mit drei Punkten gegen die Niederlande müsste Polen am letzten Spieltag mehr Punkte gegen Malta holen als die Niederlande gegen Litauen. Es bleibt also ein Szenario mit Rechenschieber und Schützenhilfe – und ein klarer Nachteil für das Team um Robert Lewandowski.
Tabelle der WM 2026 Quali Gruppe G
Österreichs Weg zur WM: Zwei klare Siege gegen San Marino machen’s möglich
In Gruppe H deutet sich ein ähnliches Szenario an. Österreich führt mit 16 Punkten die Tabelle an und hat mit +16 das beste Torverhältnis – auch wegen klarer Siege gegen San Marino (4:0 und 10:0). Dahinter lauern Bosnien (13 Punkte, +8) und Rumänien (10 Punkte, +5).
Das Team von Ralf Rangnick könnte sich sogar ein Remis auf Zypern erlauben. Selbst wenn Bosnien in Wien gewinnt und Rumänien beide Spiele gegen Bosnien und San Marino für sich entscheidet, würden am Ende alle drei Teams bei 16 Punkten stehen – aber Österreich dank der überragenden Tordifferenz zur WM fahren.
Tabelle der WM 2026 Quali Gruppe H
Regel mit Signalwirkung: Keine Schonung gegen kleine Gegner
Der Ansatz der UEFA ist klar: Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, soll jedes Spiel zählen – auch gegen die Underdogs. Die Tordifferenz als erstes Kriterium motiviert große Nationen, auch gegen kleinere Gegner konzentriert zu bleiben und klare Ergebnisse einzufahren. Für manche Teams ist das ein strategischer Vorteil, für andere kann ein verdienter Sieg im direkten Duell am Ende wertlos sein.