Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
Ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada herrscht im deutschen Lager eher Ernüchterung als Aufbruchsstimmung. Das Final Four der Nations League hat schonungslos offengelegt, wie weit die deutsche Nationalmannschaft aktuell von der Weltspitze entfernt ist – vor allem in der Breite des Kaders.

Weltklasse nur in Bestform – und mit voller Besetzung
Die Erkenntnis ist nicht neu, aber in der aktuellen Phase besonders schmerzhaft: Ohne die wichtigsten Stammkräfte wirkt das deutsche Team nicht mehr wie ein Turnierfavorit. Während Nationen wie Frankreich, Spanien oder der neue Nations-League-Sieger Portugal auch mit B-Elf ein hohes Niveau halten können, verliert Deutschland ohne seine Leistungsträger spürbar an Qualität. In Bestbesetzung und mit hoher Intensität kann die Elf von Julian Nagelsmann durchaus mit den Top-Teams mithalten. Doch wenn nicht alles passt, droht der Absturz ins internationale Mittelmaß.
Verschenkte Chancen: Einige Spieler enttäuschen
Die Nations League war eine wichtige Möglichkeit für Spieler, sich im DFB-Trikot zu empfehlen. Doch nicht jeder hat diese Gelegenheit genutzt. Einige Akteure schienen nicht zu erkennen, wie groß die Chance war, sich im Hinblick auf die WM 2026 ins Rampenlicht zu spielen. Nagelsmann dürfte nach den jüngsten Eindrücken genau hinschauen, wem er künftig vertraut – und bei wem er lieber auf andere Optionen setzt. Leichtfertige Auftritte könnten für manche das Ticket zur WM kosten.
Konkurrenzkampf verschärft sich durch Rückkehr der Verletzten
Mit der Rückkehr mehrerer verletzter Spieler wird der Konkurrenzkampf im DFB-Kader intensiver. Das betrifft auch etablierte Namen. Spieler wie Serge Gnabry oder Leroy Sané, die einst als feste Größen galten, müssen sich erneut beweisen. Für Nagelsmann ist das eine komfortable Situation: Er kann aus einer größeren Auswahl schöpfen und Leistungsprinzip stärker durchsetzen. Wer zur WM fährt, wird sich diesen Platz hart verdienen müssen.
Fokus auf Qualifikation – und das richtige Personal
Die WM-Qualifikation wird für Nagelsmann zum entscheidenden Prüfstein. Er muss eine Mannschaft formen, die nicht nur individuell stark ist, sondern auch als Kollektiv funktioniert. Dabei ist nicht nur sportliche Qualität gefragt, sondern auch Mentalität und der Wille, sich voll für die Nationalmannschaft einzusetzen. Wer diese Einstellung nicht mitbringt, wird auf dem Weg zur WM 2026 wohl nicht mit dabei sein.