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Die Staatsanwaltschaft München I hat das Ermittlungsverfahren gegen Jérôme Boateng nach über fünf Jahren beendet. Der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister von 2014 muss sich damit nicht mehr wegen Körperverletzung, Nötigung oder Verleumdung verantworten. Eine Anklage wird es nicht geben – der Tatnachweis konnte nicht erbracht werden.

Keine Beweise für ein Strafverfahren
Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft konnte die Schuld Boatengs nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Das Verfahren wurde nach dem Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“ eingestellt. Zentrale Zeugin im Verfahren war Boatengs Ex-Partnerin Kasia L., die jedoch nicht mehr für eine Aussage zur Verfügung stand. Zudem reichten die vorliegenden Fotos und ärztlichen Berichte laut Behörde nicht aus, um eine strafrechtlich relevante Tat zu belegen. Auch eine weitere potenzielle Zeugin blieb der geplanten Vernehmung fern und ist seither nicht erreichbar.
Boateng reagiert erleichtert
Jérôme Boateng äußerte sich via Instagram zu der Entscheidung. „Thank God“, schrieb der 36-Jährige und betonte, dass seine Aussagen stets korrekt gewesen seien und die Anschuldigungen gegen ihn falsch. Er bedankte sich bei seiner Familie und seinem Umfeld für den Rückhalt in schwierigen Zeiten. „Jetzt können meine Familie und ich endlich positiv in die Zukunft schauen“, so Boateng. Der Innenverteidiger steht seit dieser Saison beim österreichischen Bundesligisten LASK unter Vertrag und hat drei Kinder.
Deutliche Worte vom Verteidiger
Boatengs Anwalt Leonard Walischewski äußerte sich ebenfalls deutlich: „Es wurde wirklich Zeit, dass die Staatsanwaltschaft die Realität anerkennt.“ Er betonte, dass alle Ermittlungsschritte die Unschuld seines Mandanten bestätigt hätten. Medienberichte, die etwas anderes nahegelegt hätten, seien schlicht falsch. Die Staatsanwaltschaft sah zudem in den Widersprüchen der belastenden Aussagen ein zentrales Problem, das letztlich nicht mehr aufzuklären war.
Ein Schlussstrich nach langem Verfahren
Das Verfahren gegen Jérôme Boateng war eines der prominentesten in Deutschland, das die Debatte um Prominente und Justiz immer wieder angeheizt hatte. Mit der Einstellung des Verfahrens wird nun ein Schlussstrich gezogen – zumindest juristisch. Für Boateng bedeutet das vor allem eines: einen Neuanfang, sportlich wie persönlich.