Türkei Nationalmannschaft *** Ziel in der Todesgruppe: Das Achtelfinale

Vor dem EM-Auftaktspiel gegen Kroatien hat sich der türkische Nationalmannschaftstrainer Fatih Terim in einem Interview mit der UEFA zur Europameisterschaft geäußert. Nach dessen Ansicht sollte die Türkei kein großes Turnier mehr verpassen. Außerdem sei die EM-Teilnahme bereits ein großer Erfolg. Das soll aber nur der Baustein für die Zukunft sein.

Der türkische Trainer Fatih Terim. AFPHOTO / JOHN THYS
Der türkische Trainer Fatih Terim. AFPHOTO / JOHN THYS

Gegenüber der offiziellen Homepage der UEFA sagte Terim, dass die türkische Nationalmannschaft in den letzten Jahren eine gewisse Kontinuität vermissen ließ: „Die Türkei muss und sollte von nun an bei jedem Turnier dabei sein. Sei es eine Weltmeisterschaft oder eine Europameisterschaft. Es sollte kein großes Turnier mehr verpasst werden“, so der 59-Jährige.

„Die heutigen Kroaten viel stärker als 2008“

Überdies äußerte sich der langjährige Türken-Coach zum Auftaktgegner Kroatien: „Ein Vergleich der heutigen kroatischen Nationalmannschaft und die von 2008 zu machen, wäre nicht richtig. Denn die jetzige Mannschaft ist viel stärker als die damalige Auswahl. Damals hatten sie auch eine gute Mannschaft, aber heute stehen die meisten Akteure bei europäischen Topklubs wie Real Madrid, Barcelona, Inter Mailand oder auch Juventus Turin unter Vertrag“, erklärte der ehemalige Mailand-Trainer. Im Viertelfinale der EM 2008 setzten sich die Türken damals im Elfmeterschießen gegen die Kroaten durch und trafen später im Halbfinale auf Deutschland, wo sie mit 2:3 unterlagen.

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Vier Jahre später mussten die beiden Teams erneut gegeneinander auflaufen. Diesmal in den Playoffs zur EM 2012. Das Hinspiel in Istanbul gewann Kroatien mit 3:0 und sicherte sich nach dem torlosen Remis in Zagreb das EM-Ticket. Terim weiter: „2008 haben wir sie geschlagen und 2012 haben sie uns geschlagen. Das Leben geht nun weiter. Am Sonntag werden wir gegen eine sehr starke Truppe spielen. Sie haben eine fantastische Mannschaft und können bei der EM 2016 etwas Großartiges erreichen.“

Turkey's Selcuk Inan (2nd L) celebrates with teammates after scoring the 0-1 from the penalty spot during the Euro 2016 Group A qualifying football match between Czech Republic and Turkey in Prague on October 10, 2015. AFP PHOTO / MILAN KAMMERMAYER
Nach seinem Elfmetertor im EM-Qualifikationsspiel am 10. Oktober 2015 in Prag gegen Tschechien lässt Mittelfeldspieler Selcuk Inan die Türkei jubeln. AFP PHOTO / MILAN KAMMERMAYER

Die Türkei befindet sich in einer sogenannten Todesgruppe. Mit dem dreimaligen Europameister Spanien erwartet sie einer der Favoriten des Turniers. Auch die tschechische Auswahl ist nicht zu unterschätzen. Bereits in der Quali zur EM 2016 hatten die Türken die Stärken des Finalisten von der EM 1996 zu spüren bekommen. 2014 gab es vor heimischer Kulisse im Qualifikationsspiel eine 1:2-Pleite. Zwar konnte das Rückspiel in Prag mit 2:0 gewonnen werden, aber zu diesem Zeitpunkt waren die Tschechen bereits für die EM-Endrunde in Frankreich qualifiziert.

Die Erwartungen des zweimaligen italienischen Pokalsiegers sind bei der EM groß: „Meine Erwartungen sind immer groß. Wir müssen immer Schritt für Schritt weiterplanen. Das Hauptziel ist, das Achtelfinale zu erreichen. Sollten wir das Achtelfinale erreichen, bin ich fest davon überzeugt, dass es ein langer Weg sein wird“, erklärte Terim und fügte hinzu: „Spiele gegen Nationen wie Spanien, Kroatien und Tschechien zu gewinnen, braucht die maximale Leistung jedes einzelnen Spielers. In solch einem Turnier ist alles möglich. Solche Begegnungen kann man nicht mit Qualifikationsspielen vergleichen. Deshalb müssen wir unser Spiel auf höchster Ebene gestalten.“

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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