Spielbericht: EM Quali Gruppe C Deutschland – Estland (8:0)

Am Dienstag den 11. Juni traf die deutsche Nationalmannschaft zu ihrem 3. Spiel am 4. Spieltag der EM 2020 Qualifikation in Mainz auf die Mannschaft aus Estland. Auch in diesem Spiel stand Co-Trainer Markus Sorg als Vertreter des sich von einer Verletzung erholenden Bundestrainers Jogi Löw an der Seitenlinie. In einem Äußerst einseitigen Spiel schlug der DFB die durch und durch überfordert wirkenden Gäste aus Estland deutlich mit 8:0. Wir werfen in unserem Spielbericht einen Blick auf die Aufstellungen der Mannschaften und den Spielverlauf beim Sieg des DFB.

Deutschlands Marco Reus (L) und Frankreichs Paul Pogba (R) im Zweikampf beim UEFA Nations League Spiel der beiden Nationen am 6. September 2018 in der Münchner Allianz Arena. / AFP PHOTO / FRANCK FIFE
Deutschlands Marco Reus (L) und Frankreichs Paul Pogba (R) im Zweikampf beim UEFA Nations League Spiel der beiden Nationen am 6. September 2018 in der Münchner Allianz Arena. / AFP PHOTO / FRANCK FIFE

Wie haben sie gespielt?

Markus Sorg änderte die Startaufstellung des DFB imm Vergleich zum 2:0 Sieg in Weißrussland auf zwei Positionen. Für Tah und Klostermann standen Kehrer und Goretzka wieder in der Startelf. Auch beim System veränderte Sorg einiges. Statt einer Dreierkette mit einem breiten fünfer Mittelfeld vor ihr stellte er auf eine noch offensivere Variante um. In einem 4-3-3 System mit Goretzka, Kimmich und Gündogan im Mittelfeld, alles Spieler mit deutlichem Offensivdrang, wollte man von Anfang an Druck auf den Gegner ausüben.

So haben sie gespielt: Neuer – Kehrer, Ginter, Süle, Schulz (46. Halstenberg) – Goretzka, Kimmich, Gündogan (53. Draxler) – Sané, Gnabry, Reus (65. Werner)

Die Gäste aus Estland traten unter ihrem Chefcoach Martin Reim sehr defensiv auf. In einem 5-4-1 System operierte man über lange Strecken des Spiels mit zwei dicht gestaffelten Ketten vor dem eigenen Sechzehner und nur einem Stürmer, der im Alleingang versuchen musste druck auf den DFB beim Spielaufbau auszuüben und ebenso in der Offensive gefährlich zu werden.

So haben sie gespielt: Lepments – Pikk, Mets, Vihmann, Tamm, Teniste – Puri, Vassiljev (82.Kreida), Dmitrijev (59. Kait), Kams – Zenjov (71.Ojamaa)

Wie verlief die 1. Halbzeit?

Bereits in den Anfangsminuten wurde klar, dass es sich um ein recht einseitiges Spiel handeln würde. Estland verteigte mit 11 Mann in der eigenen Hälfte und versuchte mit einer Viererkette und Fünferkette vor dem eigenen Strafraum die Räume für den DFB eng zu machen. Doch bereits nach 10 Minuten war der Bann erstmals gebrochen. Marco Reus eröffnete nach einem starken Querpass von Kehrer mit seinem ersten Treffer des Abends den Torreigen. Danach ging es nurnoch in eine Richtung. Nach einem ansehnlichen Chip von Gündogan über die Verteidigung der Esten spielte Leroy Sané clever quar und Serge Gnabry netzte in Minute 17 zum 2:0 ein. Schon drei Minuten später konnte Leon Goretzka nach einer Kimmich Flanke auf 3:0 erhöhen. Die Esten wirkten hoffnungslos überfordert. Bereits in der 26. Minute konnte Ilkay Gündogan einen Elfmeter nach Foul an Sané zum 4:0 verwandeln. In der 37. Verwandelte schließlich Marco Reus den ersten direkten Freistoß für den DFB seit mehr als 12 Jahren. Mit 5:0 ging es dann auch in die Kabinen zu zwei sicherlich grundverschiedenen Halbzeitansprachen der beiden Trainer.

Wie verlief die 2. Halbzeit?

Die zweite Halbzeit war etwas weniger Turbulent als der erste Durchgang. Dadurch kamen die Esten auch das ein oder andere Mal vor das Tor der Nationalmannschaft. Richtig gefährlich konnten sie Kapitän Manuel Neuer jedoch nicht werden. Gnabry kam dann in der 62. Minute zu seinem 2. Treffer des Abends. Nach guter Vorarbeit von Draxler und einem starken Querpass des eingewechselten Halstenberg verwandelte er kurz vor dem Tor souverän. Auch der eingewechselte Timo Werner durfte nach guter Vorarbeit von Draxler jubeln. Er chipte den Ball in der 79. Minute lässig über Keeper Lepmets zum 7:0. Den Schlusspunkt setzte jedoch Leroy Sané der aus allerdings schwer abseitsverdächtiger Position in der 88. Minute mit einem Schlenzer ins lange Eck zum 8:0 Endstand abschloss.

Fazit

Markus Sorg kann mit seinem Debüt als Chefcoach (wenn auch nur Interimsmäßig) durchaus zufrieden sein. Aus zwei Qualifikationsspielen ging er mit 6 Punkten und 10:0 Toren hervor. Die Mannschaft wirkte vor allem gegen Estland stark und spielfreudig und konnte sich beim Kantersieg sicherlich ein bisschen den Frust des mäßigen Jahres 2018 von der Seele schießen. Das Spiel gegen Estland war gleichzeitig das letzte im Fussballjahr 2018/19 und die Nationalspieler können nun in die wohlverdiente Sommerpause gehen. Das nächste Spiel des DFB findet dann am 6. September statt. Dort wartet allerdings gleich ein Kracher in der EM Qualifikation auf den DFB, denn es geht im Rückspiel zuhause gegen den alten Erzrivalen aus den Niederlanden. Dies könnte zum entscheidenden Spiel der Quali für beide Teams werden.

Wer schreibt hier?

    by
  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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