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DFB stimmt zu: Saudi-Arabien jubelt
Die FIFA hat offiziell entschieden: Die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 wird in Saudi-Arabien stattfinden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat dieser Entscheidung zugestimmt, obwohl die Vergabe nicht ohne Kritik bleibt. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch bemängeln die Zustände im Gastgeberland. Dennoch feiert Saudi-Arabien diesen Meilenstein im Rahmen eines Vergabeverfahrens, das viele Fragen aufwirft. FIFA-Präsident Gianni Infantino lobt die „einmalige Vision“ des Wüstenstaates – Kritiker sprechen dagegen von einem abgekarteten Spiel.

Wie Saudi-Arabien die WM 2034 sicherte
Der Weg zur Vergabe war alles andere als gewöhnlich. Eine Reihe von Entscheidungen des FIFA-Councils, zu dem auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf gehört, öffnete Saudi-Arabien die Tür. Die Zusammenlegung der WM 2030-Bewerbungen von Spanien, Portugal und Marokko mit Südamerikas Kandidaten schuf eine Grundlage für die gleichzeitige Vergabe von 2030 und 2034. Damit entfiel faktisch jede Konkurrenz für Saudi-Arabien.
Während Neuendorf Widerstand als „Symbolpolitik“ bezeichnete, fordern Kritiker wie der ehemalige FIFA-Governance-Chef Miguel Maduro mehr Transparenz. Die WM-Vergabeprozesse erinnern für viele Beobachter an die kontroversen Zuschläge an Russland und Katar – ein Eindruck, den die FIFA trotz aller Beteuerungen nicht zu zerstreuen vermag.
Menschenrechte und Sportwashing: Die Kritik bleibt laut
Die FIFA bewertete die Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien in ihrem Prüfbericht als „mittleres Risiko“. Menschenrechtsorganisationen werfen der FIFA jedoch vor, diese Probleme herunterzuspielen. Die Vergangenheit Saudi-Arabiens, insbesondere der Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi, steht weiterhin im Fokus.
Trotzdem investiert das Land massiv in den Sport, etwa durch den staatlichen Ölkonzern Aramco, der auch FIFA-Projekte unterstützt. Diese Strategie, oft als „Sportwashing“ bezeichnet, wirft Fragen zur Rolle des Fußballs in politischen und sozialen Themen auf. Amnesty International spricht von „erstaunlicher Schönfärberei“, während Human Rights Watch vor den potenziellen menschlichen Kosten der WM-Vorbereitungen warnt.
Der DFB im sportpolitischen Zwiespalt
Der DFB befindet sich in einer schwierigen Lage: Eine Ablehnung der saudischen Bewerbung hätte auch die WM 2030-Bewerbung der UEFA-Partner gefährdet. Neuendorf rechtfertigte die Zustimmung mit der Notwendigkeit, „im Spiel zu bleiben“, um auf Verbesserungen bei Menschenrechten und Nachhaltigkeit hinwirken zu können.
Kritische Stimmen wie das Bündnis „Unsere Kurve“ werfen dem Verband jedoch vor, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Statt klarer Positionierung gibt es vor allem Schweigen und Zustimmung. FIFA-Kritiker sprechen von einer „One-Man-Show“ unter Infantino, bei der der DFB nur noch zuschaut.
FAQ’s zur FIFA Vergabe nach Saudi Arabien
Warum gibt der DFB Saudi-Arabien seine Zustimmung, obwohl Menschenrechtsprobleme bekannt sind?
Bernd Neuendorf erklärte, dass eine Ablehnung wenig bewirken würde. Stattdessen wolle man durch Kooperation eine Verbesserung der Situation vor Ort erreichen. Kritiker halten dies jedoch für eine schwache Begründung, die vor allem wirtschaftliche Interessen wahrt.
Wie unterscheidet sich die WM 2034 von den vorherigen Turnieren?
Die WM 2034 wird ausschließlich in Saudi-Arabien ausgetragen, während die vorherige WM 2030 erstmals auf drei Kontinenten stattfindet. Neben der Menschenrechtsdebatte wird auch die Nachhaltigkeit eine zentrale Herausforderung.
Welche Rolle spielt „Sportwashing“ bei der Vergabe der WM?
„Sportwashing“ beschreibt den Versuch, durch sportliche Großereignisse wie die WM das internationale Ansehen eines Landes zu verbessern. Saudi-Arabien investiert seit Jahren Milliarden in den Sport, um seine globale Wahrnehmung positiv zu beeinflussen – trotz anhaltender Kritik an seiner Menschenrechtspolitik.
