Katar lädt DFB-Präsident Niersbach ein

Der Ausrichter der WM 2022, Katar, geht nach der Kritik an den Arbeits- und Menschenrechtsverhältnissen im Land in die mediale Offensive. Dazu zählt auch die Einladung an DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, sich selbst ein Bild von den Verhältnisse im Land zu machen. Niersbach hatte nach Schreckensmeldungen über die Bedingungen der Arbeiter „zeitnahe Verbesserungen“ angemahnt.

DFB-Präsident Niersbach mit ungewohnt deutlicher Kritik an Katar
DFB-Präsident Niersbach mit ungewohnt deutlicher Kritik an Katar
Die Berichte über die in Katar an schlechten Arbeitsbedingungen verstorbenen Bauarbeiter aus anderen Ländern, insbesondere aus Nepal, hatten die Weltöffentlichkeit aufgeschreckt. Dazu zählte als Stimme des DFB auch Wolfgang Niersbach, der Präsident des größten Fußballlandesverbandes der Erde. Bislang weniger bekannt für kritische Worte und Aktionen, hatte Niersbach schnelle Veränderungen der Verhältnisse in Katar gefordert.

Die Antwort der Katari ließ nicht lange auf sich warten. Man müsse „zwischen Fiktion und Fakten unterscheiden“, forderte der Generalsekretär des OKs der WM in Katar, Hassan Al-Thawadi als Antwort auf Niersbachs Äußerungen. Gleichzeitig bot er Niersbach an, Katar zu besuchen und sich selbst ein Bild von den Verhältnissen zu machen.

Niersbach sieht Katar-WM als „Belastung für den Fußball

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Viele Forderungen habe man bereits umgesetzt, das Engagement bei der Verbesserung der Verhältnisse sei groß auf Seiten der Katari. Selbstverständlich sei jeder einzelne Tote einer zu viel, bestätigte Al-Thawadi zumindest formell die Ansicht des Rests der Welt.

Wolfgang Niersbach hatte in ungewöhnlich offenen Worten das Turnier in Katar als „Belastung für den ganzen Fußball“ bezeichnet. Mit dieser Äußerung auf dem DFB-Bundesparteitag hat er auch den DFB, einflussreich im Weltfußball, positioniert. Eine Angelegenheit, die Katar besorgen musste, und so folgte die Reaktion mit der Einladung prompt. Ob Niersbach diese annimmt, ist noch nicht bekannt, obwohl die Einladung schon seit über zwei Wochen im Raum steht.

Foto-Quelle: © Wikipedia/Smokeonthewater.

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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