Holger Badstuber, der nach zwei Kreuzbandrissen seit einem Jahr ausfällt, glaubt nicht daran, dass er bis zur WM 2014 sein Comeback feiern wird. Der Bayern-Verteidiger macht sich selber auch keinen Druck. Hauptsache ist, dass er seine sportliche Karriere überhaupt fortsetzen kann und hier kann Badstuber gute Nachrichten überbringen.
Vor fast genau einem Jahr begann der Leidensweg von Holger Badstuber, als er sich im Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund unglücklich das Knie verdrehte und sich einen Riss des Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen hat. Im Mai dann der nächste Rückschlag, als das gleiche Kreuzband des 24-Jährige erneut gerissen ist. Insgesamt musste sich der Abwehrspieler vier Knieoperationen unterziehen.
Bis heute gab es aber immer wieder leise Hoffnungen, dass der kopfabllstarke Innenverteidiger doch noch rechtzeitig zur WM 2014 in Brasilien fit wird. Doch an die Weltmeisterschaft verschwendet Badstuber keinen Gedanken. „Brasilien ist für mich in weite Ferne“, erklärte er im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Trotzdem ist Badstuber weiter optimistisch und kann von mittlerweile guten Fortschritten in der Genesung seines Knies berichten. „Die Krücken sind inzwischen weg. Es geht stetig aufwärts mit den Übungen und der Therapie, von morgens ab neun bis abends um fünf“, ergänzte Badstuber.
Badstuber bleibt geduldig – Comeback weiter offen
Doch wann wird der Nationalspieler wieder in den Spielbetrieb und auf den Platz zurückkehren? Badstuber selber macht sich keinen Druck und will richtigerweise auch keinen Termin nennen. „Wann genau ich 100-prozentig fit sein werde, kann ich nicht.“ Angesichts der schweren Verletzung und langen Leidenszeit erscheint das auch eher nebensächlich. „Ich habe seit einem Jahr genug Geduld bewiesen und werde diese auch weiter aufbringen.“
Weiteren Zuspruch bekommt der Verteidiger zumindest aus der Medizinabteilung, so dass Badstuber zuversichtlich, sein altes Niveau wieder erreichen zu können. „Die Ärzte haben mir immer wieder versichert, dass das Knie top wird und keine Schäden zurückbleiben werden“, sagte Badstuber weiter. Zugleich weiß er, dass „die zeitliche Länge der Verletzung bei mir allerdings speziell“ ist. Ob bei der ersten Kreuzband-Operation vielleicht etwas schief gelaufen ist, wollte der Bayern-Spieler jedoch nicht beurteilen. Wichtig ist, dass Badstuber den Blick nach vorne richtet.
Rummenigge glaubt an Badstuber
Beim FC Bayern München ist man ebenfalls optimistisch, dass der Abwehrmann die schwere Verletzung vollkommen auskurieren wird. Die Reha ziehe Badstuber „voll durch, so dass wir die Hoffnung haben, dass er vollkommen gesund zurückkommt“ teilte FCB-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge via „Bild“ mit.
Kein Kreuzband eines Toten
Zwar hätte Badstuber seine Heilungsprozess beschleunigen können, doch dafür hätte man ein Kreuzband eines Toten implantieren müssen. Das lehnte der Linksfuß aber „aus ethischen Gründen“ sowie den geringeren Erfahrungswerten ab. Stattdessen wurde im Juni ein Teil seiner Patellasehne aus dem linken Knie als Kreuzband ins rechte Knie implantiert.
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