DFB-Kader 2014 Nominierung heute: Wer wird der Kevin Kuranyi 2014?

Mario Götze, Julian Draxler, Mario Gomez? Wer wird der Kevin Kuranyi 2014?

Joachim Löw muss sich in Sachen WM-Kader entscheiden. Genau genommen zwar erst bis zum 13. Mai. Bis dahin muss der FIFA um Mitternacht die Liste von 30 deutschen Nationalspielern vorliegen. Doch der Bundestrainer lässt die Katze schon am Donnerstag Mittag gegen 12.30 Uhr aus dem Sack. Überraschungen? Nicht ausgeschlossen!

Frankfurt/Main. Es ist also wieder soweit: Der Name Kevin Kuranyi geistert umher im Kreis der deutschen Nationalmannschaft. 2006 vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land war der ehemalige Stürmer der DFB-Elf das prominenteste Opfer bei der WM-Nominierung. Für Kuranyi wurde das kollektive Sommermärchen so zum persönlichen Alptraum. Löw war zwar damals noch nicht Bundestrainer, zog aber im Schatten von Jürgen Klinsmann schon entscheidend mit an den Fäden. Und so graut es so manchem Elite-Kicker aus Deutschland vor einem ähnlichen Schicksal das DFB Trikot in Brasilien doch nicht tragen zu dürfen. Kandidaten, die es treffen könnte, die nicht mit zur WM 2014 nach Brasilien fahren, gibt es einige.

Mario Götze bei der WM 2014?
Mario Götze bei der WM 2014?

Der 13. Mai, 2. Juni und am 15. Juni sind Stichtage für den WM-Kader

Nun mag die Sache aktuell noch gerne von den Medien dramatisiert werden. Denn am Donnerstag wird Joachim Löw zunächst noch eine Liste vermelden, die bis zu 30 Namen lang sein wird. Dass ausgerechnet dann schon ein Spieler der deutschen Nationalmannschaft fehlen wird, den jetzt noch keiner auf dem Zettel hat, ist eher unwahrscheinlich. Allerdings: Wer dann fehlt, der darf nach den Regularien der FIFA auch keinen Platz mehr im 23 Mann starken WM-Kader 2014 finden, den die Nationaltrainer bis zum 2. Juni um Mitternacht benennen müssen. Insofern ist ein Szenario durchaus möglich, wonach der eine oder andere Nationalspieler, der eigentlich mit seiner WM-Nominierung gerechnet hatte, doch schon seinen Sommerurlaub buchen kann.

Aber keine Regel ohne Ausnahme. Verletzt sich ein deutscher Nationalspieler aus dem finalen WM-Kader nachweislich, so hat Joachim Löw noch die Option, bis zu 24 Stunden vor dem ersten Spiel gegen Portugal am 16. Juni um 18 Uhr MESZ einen Akteur nachzunominieren. Und der muss nicht zwangsläufig auf der Liste der 30 Spieler stehen, die am Donnerstag mit Spannung erwartet wird. Eine Hintertür zur WM 2014 in Brasilien bleibt also schlussendlich allen – auch den Ausgebooteten – offen.

Muss Max Kruse für Pierre-Michel Lasogga weichen?

Bleibt die Frage: Wer wird der Kevin Kuranyi 2014? Und wird es den überhaupt geben? Fakt scheint zu sein: Joachim Löw hält an Sami Khedira von Real Madrid fest. Ebenso an seinen Altstar Miroslav Klose. Auch wenn beide Spieler lange Zeit verletzt waren, außer Form – und irgendwie nur selten auf der Bildfläche im Weltfußball erschienen. Kloses letztes Tor im DFB-Trikot ist fast ein Jahr her – beim 3:0-Sieg gegen Österreich war das. Im letzten Testspiel gegen Chile blieb er blass. Und trotzdem wird Joachim Löw kaum verzichten auf „Miro Nationale“. Stattdessen wird Mario Gomez als heißer Kandidat gehandelt, nicht zum WM-Kader 2014 zu zählen.

Miro Klose - fest dabei?
Miro Klose – fest dabei?

Der Stürmer vom AC Florenz war mehr verletzt, als dass er gespielt hätte. Die Offensive sucht der einstige Bayern-Angreifer nur verbal: Er werde das Maximum bei dieser WM aus sich herausholen, versprach Mario Gomez jüngst in einem Interview. Doch wird es überhaupt soweit kommen? Oder fliegt stattdessen Mitkonkurrent Max Kruse vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach aus dem Kader der deutschen Nationalmannschaft? Zuletzt brillierte Kruse beim 3:1 gegen Mainz. Wir allerdings die gesamte Rückrunde betrachtet, so waren seine Leistungen eher mittelprächtig. Und ein klassischer „Knipser“ ist Max Kruse auch nicht. Das wäre eher Hamburgs Pierre-Michel Lasogga, ein Kandidat, mit dem Löw bei der WM-Nominierung überraschen könnte, obwohl der HSV-Stürmer ebenfalls lange verletzt war.

Eine WM 2014 ohne Julian Draxler oder Mario Götze?

Riesengroß ist derweil die Auswahl des Bundestrainers im offensiven Mittelfeld. Hier kann es unter Umständen zwei Spieler treffen, die überhaupt niemand auf dem Zettel hat: Mario Götze und Julian Draxler. Ja, richtig gelesen. Mario Götze nämlich sammelte beim FC Bayern nicht gerade überragend viel Spielpraxis, war lange Zeit und häufig nur zweite Wahl unter Pep Guardiola. Und Schalkes Julian Draxler stagniert in seinen Leistungen. Mesut Özil, Lukas Podolski, Marco Reus – an ihnen wird kein Weg vorbei führen. Die Allzweckwaffen Toni Kroos und Thomas Müller sind zu wertvoll, weil sehr flexibel einsetzbar. Die WM 2014 ohne Julian Draxler oder Mario Götze? Nicht völlig abwegig. Noch schweigt Joachim Löw zu Namen. Der Bundestrainer warnt nur: „Es wird Entscheidungen geben, die dem einen oder anderen wehtun werden.“ Fragt nur bei Kevin Kuranyi nach.

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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