Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
- 1 DFB-Frauen nach Finalniederlage gegen Spanien: Zwischen Lehrstunde und Aufbruch
- 2 Spanien demonstriert Weltklasse – Deutschland bleibt der Herausforderer
- 3 Fehlende Effizienz und defensive Nachlässigkeit bleiben ein Problem
- 4 Junge Talente und personelle Fragen prägen den Umbruch
- 5 Blick nach vorn: WM-Qualifikation als nächste Etappe
DFB-Frauen nach Finalniederlage gegen Spanien: Zwischen Lehrstunde und Aufbruch
Nach dem klaren 0:3 im Nations-League-Finale gegen Weltmeister Spanien herrscht beim DFB-Frauenteam gemischte Stimmung: Stolz über die Entwicklung trifft auf die Erkenntnis, dass auf dem Weg zur WM 2027 noch einige Baustellen warten. Bundestrainer Christian Wück bleibt dennoch optimistisch – und kündigt klare Schritte für die kommenden Monate an.

Spanien demonstriert Weltklasse – Deutschland bleibt der Herausforderer
Im Finalrückspiel in Madrid wurde der Klassenunterschied deutlich sichtbar. Zwar hatte das DFB-Team im Hinspiel mit einem 0:0 noch gegenhalten können, doch im Rückspiel brachen die Deutschen in der zweiten Hälfte ein. Claudia Pina brachte Spanien in Führung (61.), danach war das Spiel im Grunde entschieden. Bundestrainer Wück lobte die Spanierinnen für ihre überlegene Technik und stellte nüchtern fest: „Man hat den Unterschied gesehen.“ Seine Mannschaft sei athletisch an ihre Grenzen gekommen, so Wück – auch eine Folge des intensiven ersten Spiels in Kaiserslautern.
Fehlende Effizienz und defensive Nachlässigkeit bleiben ein Problem
Wie schon so oft fehlte der DFB-Auswahl im Angriff die letzte Konsequenz. Trotz guter Spielanlagen und einer mutigen Ausrichtung blieben zwingende Chancen Mangelware. Gleichzeitig offenbarte die Abwehr Schwächen: „Wir begleiten die Spanierinnen, schauen schön zu“, kritisierte Wück das Abwehrverhalten bei allen drei Gegentoren. Auch Torhüterin Ann-Katrin Berger nahm sich selbst nicht aus: Beim ersten Gegentor räumte sie ein, „vielleicht hätte ich meine Hand etwas fester machen müssen“.

Junge Talente und personelle Fragen prägen den Umbruch
Trotz der Niederlage herrscht Zuversicht. Die junge Mannschaft befindet sich mitten im Umbruch, die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft seien gelegt, sagt Wück. Besonders Franziska Kett von Bayern München hebt der Bundestrainer hervor – ihre Entwicklung sei „phänomenal“. Doch die Personaldecke bleibt ein Thema. Verletzungen und Ausfälle machten die Turnierjahre zuletzt schwer planbar. Auch die Torwartfrage ist offen: Berger, 35 Jahre alt und aktuell US-Meisterin mit Gotham FC, hält sich eine Entscheidung über ihre DFB-Zukunft noch offen. Gespräche mit dem Trainerteam sind geplant, noch in diesem Jahr soll Klarheit herrschen.
Blick nach vorn: WM-Qualifikation als nächste Etappe
Die nächste große Aufgabe startet im März 2026: Dann beginnt die Qualifikation für die WM 2027 in Brasilien. Die Gegner: Norwegen, Österreich und Slowenien. Trotz der offenen Baustellen sieht Wück sein Team auf dem richtigen Weg. Auch Klara Bühl betonte: „Wir können stolz sein.“ Doch klar ist auch: Der Abstand zur Weltspitze ist real – und er kann nur mit harter Arbeit, kluger Kaderplanung und kontinuierlicher Entwicklung geschlossen werden.