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Nach dem EM-Aus der DFB-Frauen meldet sich Lena Oberdorf zurück – nicht nur auf dem Platz, sondern auch mit klaren Worten. Die Mittelfeldspielerin des FC Bayern spricht über die Lehren aus dem Turnier, die Zukunft des deutschen Frauenfußballs und ihre Rückkehr nach langer Verletzungspause.

Bitteres EM-Aus gegen Spanien – ein Spiel mit Signalwirkung
Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen scheiterte im EM-Halbfinale knapp an Titelverteidiger Spanien, die stattdessen nun im EM-Finale stehen. Für Lena Oberdorf, die das Turnier aufgrund eines Kreuzbandrisses verpasst hatte, offenbarte diese Partie entscheidende Schwächen im deutschen Spiel. Zwar lobte sie Einsatz und Kampfgeist der Mannschaft, doch der spielerische Unterschied zu Spanien war deutlich: „Man hat gemerkt, dass wir relativ wenig Ballbesitz hatten“, so Oberdorf im ZDF-Sportstudio.
„Mut haben, den Ball zu halten“ – Kritik mit klarer Ansage
Oberdorf sieht im spielerischen Bereich Nachholbedarf. „Wir haben viele gute Zockerinnen, die auch Fußball spielen können. Aber wir müssen den Mut haben, den Ball zu halten und Chancen herauszuspielen“, betonte die 23-Jährige. Ihre Aussage zielt klar in Richtung Ballbesitzfußball und offensiver Spielkontrolle – weg von einer reinen Defensivstrategie. Ein Appell an Trainerteam und Spielerinnen, mutiger und aktiver aufzutreten.
Ausbildung entscheidend für langfristigen Erfolg
Neben der taktischen Ebene rückte Oberdorf auch die Nachwuchsförderung in den Fokus. Ihrer Meinung nach liegt in der bundesweiten Ausbildungsqualität ein Schlüssel zum Erfolg. „Wenn man sich in der Ausbildung in Gesamt-Deutschland verbessert, bringt man immer mehr Talente hervor und kann aus einem größeren Pool schöpfen“, sagte sie. Trotz dieser Kritik sieht sie die aktuelle Mannschaft auf einem guten Weg – auch dank eines neuen Trainerstabs um Christian Wück, der noch Zeit zur Entwicklung benötigt.
Comeback bei Bayern – ein erster Schritt zurück
Am Freitag gab Oberdorf ihr Comeback im Trikot des FC Bayern München. Nach über einem Jahr Pause stand sie im Testspiel der Münchnerinnen erstmals wieder auf dem Platz – mit einem positiven Gefühl. „Ich hatte einen extrem harten Pressball, deswegen glaube ich, dass es hält“, sagte sie im Anschluss selbstbewusst. Der Wiedereinstieg der zentralen Mittelfeldspielerin kommt zur rechten Zeit – auch mit Blick auf die anstehenden Aufgaben in Liga und Nationalteam.