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Deutschland hat sich für die EM 2016 in Frankreich qualifiziert. Im letzten Gruppenspiel der EM-Qualifikation setzte sich das DFB-Team mühevoll mit 2:1 (0:0) gegen den Außenseiter Georgien durch und machte sich das Leben teilweise selbst sehr schwer. Erst wurden reihenweise Chancen verballert und nach dem Ausgleichstreffer wackelte der Weltmeister bedenklich. Joker Max Kruse wird jedoch zum Erlöser.
Es ist vollbracht! Deutschland steht als EM-Teilnehmer fest, doch im Spiel gegen Georgien in der Red-Bull-Arena in Leipzig bot das DFB-Team nach der 0:1-Pleite in Irland wieder einen wenig überzeugenden Auftritt. Dabei musste Bundestrainer Joachim Löw auf Bastian Schweinsteiger, der nicht rechtzeitig fit geworden ist, und Mario Götze verzichten. Im Sturm setzte Löw auf Andre Schürrle, der eine ganz schwache Partie bot, hinten rechts durfte wieder Matthias Ginter verteidigen.
Reus vergibt zahlreiche Großchancen
Deutschland legte von 43.630 Zuschauern gleich druckvoll los und wollte schon frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen. Chancen dafür gab es reichlich und allein Marco Reus hätte für eine komfortable Halbzeitführung sorgen können, doch der BVB-Star sowie die gesamte DFB-Offensive vergab reihenweise hochkarätige Möglichkeiten. So wurde die deutsche Elf mit Pfiffen in die Halbzeit verabschiedet.
Gruppe D: Abschlusstabelle
Team | Spiele | G | U | V | Tore | Diff. | Punkte | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 10 | 7 | 1 | 2 | 24:09 | 15 | 22 |
2 | Polen | 10 | 6 | 3 | 1 | 33:10 | 23 | 21 |
3 | Irland | 10 | 5 | 3 | 2 | 19:7 | 12 | 18 |
4 | Schottland | 10 | 5 | 3 | 2 | 19:11 | 8 | 15 |
5 | Georgien | 10 | 3 | 0 | 7 | 9:15 | -6 | 10 |
6 | Gibraltar | 10 | 0 | 0 | 9 | 2:54 | -52 | 0 |
Müller besorgt die Führung – Kruse als Erlöser
Kurz nach Wiederbeginn wurde Mesut Özil im gegnerischen 16er gefoult und Thomas Müller (50.) behielt die Nerven und verwandelten den berechtigten Elfer souverän. Doch wer dachte, die Führung sollte Deutschland mehr Sicherheit geben, sah sich leider getäuscht. Denn Georgien wurde mutiger und kam nur drei Minuten später zum Ausgleich. Nach einer Ecke verteidigte die DFB-Abwehr viel zu passiv und Jaba Kankawa jagte eine verunglückte Kopfballabwehr von Jonas Hector volley mit links ins Eck. Manuel Neuer war machtlos und Deutschland danach vollkommen verunsichert. Georgien witterte plötzlich seine Chance. Dabei hatten die Adlerträger Glück, das es in der 57. Minute nach einem Foul von Ilkay Gündogan an Kasaischwili keinen Elfmeter gab und das Manuel Neuer in der 60. Minute einen abgefälschten Ball aus sechs Metern mit einer Weltklasseparade über die Latte wischte.
Nach dieser rund 15 Minuten andauernden Schwächeperiode, in der Deutschland mächtig wackelte, fing sich die Löw-Truppe aber wieder und der eingewechselte Kruse traf in der 79. Minute zum 2:1-Sieg. Nach einem Zuspiel von Hummels auf Mesut Özil, der noch mit der beste Spieler auf dem Feld war, bediente dieser Kruse mit einem genialen Pass und der Wolfsburg-Stürmer verwandelte aus 14 Metern. „Ich habe den Ball beim Tor ganz gut getroffen und zum Glück ist er reingegangen“, sagte Kruse nach dem Spiel.
Unterm Strich natürlich ein verdienter Sieg, in dem sich Deutschland das Leben selbst unnötig schwer gemacht hat. In der ersten Halbzeit wurden einfach zu viele Chancen nicht genutzt und nach dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer hat das DFB-Team völlig den Faden verloren. Kruse beruhigte dann die Nerven.
Löw: „Nicht unser Standard“
Das sagte der Bundestrainer bei RTL: „Wir können heute das gleiche Lied singen wie gegen Irland. Wir haben in der ersten Halbzeit drei, vier sehr klare Chancen liegen lassen. Irgendwann kommt ein gewisser Frust dazu, dann schleichen sich Fehler ein. Von daher haben wir große Mühe gehabt in der 2. Halbzeit. Grundsätzlich sind wir zufrieden, dass wir die Qualifikation geschafft haben, aber unzufrieden mit den letzten beiden Spielen. Das ist nicht unser Standard, es liegt noch viel Arbeit vor uns.“
Am 12. Dezember werden in Paris die EM-Gruppen ausgelost und die Europameisterschaft in Frankreich findet vom 10. Juni bis 10. Juli statt.