Im Halbfinale gegen Frankreich fallen Mario Gomez und Sami Khedira auf jeden Fall aus. Neben den beiden Verletzten wird dem Bundestrainer auch Mats Hummels mit einer Gelbsperre fehlen, und ob Bastian Schweinsteiger auflaufen kann, ist noch ungewiss. „Es müssen Lösungen gefunden werden“, sagt Joachim Löw deshalb. Wie könnten diese Lösungen aussehen?
Dass der Bundestrainer auf jeden Fall drei Änderungen im Team vornehmen muss, das steht fest. Mindestens drei Spieler fehlen gegen Frankreich. Wenn die Knieprobleme bei Schweinsteiger sich nicht schnell bessern, wird er auch noch ausfallen. Denn, das betonte Jogi Löw gleich mehrfach, er werde nur Spieler aufstellen, die absolut fit und belastbar seien. Früher habe er auch schon auf Spieler zurückgegriffen, die angeschlagen waren. Das werde er am Donnerstag und in einem eventuellen Finale aber auf gar keinen Fall tun.
Mehrere Sturmvarianten sind denkbar
In der Sturmspitze muss Löw Mario Gomez ersetzen. Hierfür hat er drei Varianten in Aussicht gestellt. Entweder kommt Mario Götze auf die Neunerposition zurück, oder aber, Thomas Müller wird in die Sturmspitze nach vorne gezogen. Schließlich sei aber auch noch denkbar, mit einer doppelten Sturmspitze zu spielen.
In der Defensive wird wohl auf jeden Fall Benedikt Höwedes auflaufen. „Höwedes hat seine Spiele überragend gut gemacht“, lobte Löw den Kapitän von Schalke. Gegen Italien habe er alle Zweikämpfe und alle Kopfballduelle gewonnen. Und weil er auf mehreren Positionen einsetzbar sei, sei er, so der Bundestrainer wörtlich, Gold wert für jeden Trainer.
Die Lockerheit, mit der Joachim Löw am heutigen Montag vor die Medien getreten ist, kann natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage im Team vor dem Halbfinale gegen Frankreich angespannt ist. Drei oder vier Ausfälle zu kompensieren, wird nicht einfach werden. Frankreich habe gestern gegen Island ein „überragend gutes Spiel gemacht“, sagt Löw. Im Turnierverlauf hätten die Franzosen Spiele schon in der Endphase zu ihren Gunsten gedreht, deswegen strotze die Mannschaft auch vor Selbstvertrauen. Frankreich sei ein sehr dynamisches Team mit unheimlich viel Kraft. Man habe Respekt vor den Franzosen, gab der Bundestrainer zu, gleichzeitig wisse man aber auch, was gegen Frankreich am Donnerstag zu tun sei. Man könne Frankreich aufgrund der eigenen Ausfälle am Donnerstag zwar die Favoritenrolle zusprechen, im Spiel selbst sei das aber wertlos. Da stünden sich mit Frankreich und Deutschland zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber. Und dann blitzte beim Bundestrainer wieder dieses Selbstvertrauen durch, das man als amtierender Weltmeister einfach haben kann, als er sagte: „Ich liebe solche Powerspiele gegen so starke Mannschaften!“
Der Schiedsrichter könnte Deutschland Glück bringen
Die Aufstellung für das Halbfinale gegen Frankreich steht noch nicht fest, auch intern noch nicht. Fest steht inzwischen aber, wer das Spiel als Schiedsrichter leiten wird: der Italiener Nicola Rizzoli. Der 44-Jährige hat vor zwei Jahren auch das WM-Finale gepfiffen, bei dem Deutschland gegen Argentinien den Titel gewonnen hat.