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Die Preise für TV Live-Übertragungen im Fußball steigen rasant, während Streamingdienste wie Paramount, DAZN und Amazon Prime im milliardenschweren Wettkampf um die Übertragungsrechte gegeneinander antreten. Mit der neuesten Ankündigung der UEFA, die Champions League ab der Saison 2027/28 an Paramount zu vergeben, wird das Wettrüsten der Streaminganbieter weiter angeheizt. Die Frage bleibt: Wie lange können die Zuschauer die steigenden Kosten noch tragen?

Streaming-Giganten im Wettlauf um Live-Sport
Der Kampf um die Übertragungsrechte im Fußball geht in eine neue Runde. Paramount wird ab der Saison 2027/28 auf seiner Plattform Paramount+ einen Großteil der Champions-League-Spiele zeigen. Diese Entscheidung überrascht viele, ist jedoch das Resultat eines intensiven Wettbewerbs unter den Streaminganbietern. DAZN hat sich bereits die Rechte für die Königsklasse bis 2027 gesichert und kürzlich die Übertragungsrechte für die Samstags-Konferenz der Fußball-Bundesliga ergattert. Auch Amazon Prime wird ab 2027 Teile der Champions League anbieten, während sich MagentaTV die Rechte für die WM 2026 in Deutschland gesichert hat.
Finanzielle Herausforderungen für traditionelle Sender
In diesem Wettrüsten steht fest: Traditionelle Fernsehsender wie ARD und ZDF können finanziell nicht mehr mithalten. Die Streamingdienste zeigen sich bereit, in den Live-Sport zu investieren, um eine breite Zuschauerbasis zu gewinnen. Christoph Breuer, Sportökonom an der Deutschen Sporthochschule in Köln, hebt hervor, dass Live-Sport ein einzigartiges Produkt darstellt, das sich nur schwer ersetzen lässt. Die globale Ausrichtung der Anbieter macht Fußball und internationale Wettbewerbe besonders attraktiv.
Steigende Kosten für Zuschauer
Die finanziellen Aspekte des neuen Rundfunksystems sind besorgniserregend. Laut Bloomberg wird die UEFA ab Mitte 2027 jährlich 2,5 Milliarden Euro durch den Verkauf der Champions-League-Rechte einnehmen, im Vergleich zu rund zwei Milliarden Euro bis jetzt. In Deutschland könnten die Kosten für den wichtigsten Wettbewerb im europäischen Klubfußball auf etwa 300 Millionen Euro pro Jahr ansteigen. Um alle Spiele der Champions League und der Bundesliga ab Sommer 2027 zu verfolgen, benötigen Fans voraussichtlich vier Abonnements anstelle von drei.
Marktentwicklungen und Zukunftsausblick
Breuer beobachtet eine „Internet-Ökonomie“, in der Anbieter kurzfristig stark investieren, um schnell viele Abonnenten zu gewinnen und somit mögliche Konkurrenten zu verdrängen. Gleichzeitig könnte die Fragmentierung des Marktes zu weiter steigenden Gesamtkosten für die Fans führen. Die Zuschauer in Deutschland zeigen sich preissensibler als ihre britischen Kollegen, was die Anbieter dazu zwingt, nach profitablen Lösungen zu suchen. Breuer verweist zudem auf stagnierende Erlöse in US-Profiligen und die Probleme der französischen Ligue 1, um erste Anzeichen eines überhitzten Marktes aufzuzeigen.