500 Spiele: Nationaltorhüter Oliver Baumann schreibt Bundesliga-Geschichte

Oliver Baumann wird heute am Freitagabend beim Auswärtsspiel seiner TSG Hoffenheim gegen den FSV Mainz 05 zwischen den Pfosten stehen. Dann schreibt er ein Stück Bundesliga-Geschichte: Der 35-Jährige bestreitet sein 500. Spiel in Deutschlands höchster Spielklasse. Für Baumann selbst ist das mehr als nur eine Zahl – es ist eine Bestätigung für jahrelange Konstanz, harte Arbeit und sportliche Qualität, die lange unterschätzt wurde.

Nationaltorhüter Oliver Baumann im Trikot von 1899 Hoffenheim (Foto Depositphotos.com)
Nationaltorhüter Oliver Baumann im Trikot von 1899 Hoffenheim (Foto Depositphotos.com)

Ein Jubiläum, das nicht alltäglich ist

Nur 13 Spieler vor ihm haben diese Marke jemals erreicht. Damit gehört Baumann zu einem exklusiven Kreis, der für Langlebigkeit und Beständigkeit im deutschen Profifußball steht. Den Großteil seiner Karriere verbrachte der gebürtige Breisgauer bei nur zwei Vereinen: Nach 131 Spielen für seinen Ausbildungsverein SC Freiburg wechselte er 2014 zur TSG Hoffenheim, wo er bis heute die unumstrittene Nummer eins ist.

Im Vergleich zu vielen Kollegen war Baumann nie der schillernde Star oder Transfer-Kandidat für die großen Namen der Liga – genau das macht sein Jubiläum umso bemerkenswerter. Für ihn selbst ist der 500er ein emotionales Etappenziel: „Es ist wie eine kleine Trophäe“, sagte er im Interview mit RTL/ntv und sport.de.

Nagelsmann über Baumann: „Total underrated“

Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann findet klare Worte für den Routinier. Für ihn war Baumann lange „total underrated“. Dass er erst spät im Nationalmannschafts-Kader auftauchte, sieht Nagelsmann als Versäumnis – nicht von Baumann, sondern von den Entscheidern in der Bundesliga. „Er war nie bei ganz großen Klubs auf dem Zettel, obwohl er es maximal verdient hätte“, so Nagelsmann. Mittlerweile gehört Baumann zum erweiterten Kreis im DFB-Team, auch weil er sich durch konstant starke Leistungen in den Vordergrund spielte.

Nagelsmanns Fazit ist eindeutig: „Ich bin sehr stolz auf ihn. Er hat es sich verdient.“

In der ewigen Rangliste weit oben

Mit dem Spiel gegen Mainz zieht Baumann in der ewigen Bundesliga-Einsatzliste an einigen Legenden vorbei und steht nun auf Platz 14. Unter den noch aktiven Spielern wird nur Manuel Neuer (532 Einsätze) höher geführt. An der Spitze steht nach wie vor Karl-Heinz Körbel, der für Eintracht Frankfurt unglaubliche 602 Partien absolvierte – ein Rekord, der weiterhin unangefochten scheint.

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Doch auch ohne Rekordverdacht ist Baumanns Bilanz beeindruckend. 500 Bundesliga-Spiele über fast anderthalb Jahrzehnte hinweg sprechen eine deutliche Sprache – über Talent, aber vor allem über Zuverlässigkeit.

Fazit: Eine Karriere, die mehr Anerkennung verdient

Oliver Baumann steht sinnbildlich für den Typ Spieler, der selten in den Schlagzeilen steht, aber Woche für Woche seine Leistung bringt. In einer Liga, in der oft Lautstärke und Glamour dominieren, verkörpert er das Gegenmodell: ruhig, fokussiert und professionell. Mit 500 Bundesliga-Einsätzen hat sich Baumann nicht nur ein persönliches Denkmal gesetzt, sondern auch bewiesen, dass Beständigkeit ein genauso wertvolles Attribut ist wie Spektakel.