Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
Wenn Luxemburg am Freitagabend gegen Deutschland antritt, richtet sich der Fokus auf einen Spieler ganz besonders: Danel Sinani. Der Profi vom FC St. Pauli hat eine bewegte Karriere hinter sich, geprägt von Rückschlägen, Ausdauer – und der Fähigkeit, sich immer wieder durchzubeißen. Für Sinani ist das Luxemburg-Spiel gegen die DFB-Elf mehr als nur ein Länderspiel. Es ist eine Art Heimspiel – und eine persönliche Mission. Am Freitagabend spielt Deutschland um 20:45 Uhr in Luxemburg, RTL zeigt das Länderspiel live im Free-TV.

Vom Flüchtlingskind zum Nationalspieler
Geboren in Belgrad, kam Sinani im Alter von fünf Jahren nach Luxemburg. Die Sprache war ihm fremd, die Integration mühsam. Doch früh zeigte sich, dass er nicht nur Talent mitbrachte, sondern auch eine Eigenschaft, die seine Eltern ihm vermittelten: Geduld. Diese Fähigkeit half ihm durch schwierige Phasen – sei es in der Jugend oder später im Profifußball.
Der Weg in den internationalen Fußball begann erst spät. Mit 23 wechselte Sinani vom FC Fola Esch nach England zu Norwich City. Dort erlebte er zunächst eine harte Realität: Reservist statt Stammkraft. Der Durchbruch gelang ihm erst über eine Leihe zum SK Beveren in Belgien, ehe ihn Alexander Blessin entdeckte – damals Trainer beim KV Ostende. Später wurde Blessin auch in Hamburg sein Coach beim FC St. Pauli.
Starke Saison, aber Formkrise beim Kiezklub
Zu Beginn der aktuellen Saison war Sinani einer der auffälligsten Spieler in der 2. Bundesliga. In der Zehnerrolle bei St. Pauli glänzte er mit Technik, Übersicht und Torgefahr. Doch der Höhenflug hielt nicht lange an. Die Mannschaft rutschte in ein Formtief – und Sinani gleich mit. Coach Blessin beschrieb die Situation offen: Sein Spielmacher sei „in ein Loch gefallen“. Für den 28-Jährigen ist das Länderspiel gegen Deutschland nun mehr als nur Pflichttermin – es ist eine Gelegenheit, den Kopf freizukriegen.
Nationalmannschaft als Konstante in unruhigen Zeiten
Sinani hat sich in Luxemburgs Nationalteam zu einer zentralen Figur entwickelt. 71 Länderspiele, 15 Tore – er ist das kreative Herzstück in Jeff Strassers Auswahl. In schwierigen Phasen seiner Vereinskarriere war das Nationalteam oft sein Rückhalt. So auch in der Zeit bei Norwich, als er sagte: „Vergiss das jetzt, arbeite, sei fit für die Nationalmannschaft.“ Dort schaltete er um, fand neue Motivation – und kam gestärkt zurück.
Für das Spiel gegen Deutschland am Freitag ist Sinani besonders motiviert. Im Hinspiel war er wegen einer Gelbsperre nur Zuschauer. Das soll sich nun ändern. Gegen das Land, in dem er mittlerweile lebt, will er nicht nur Präsenz zeigen, sondern mithelfen, dass Luxemburg sich nicht erneut mit 0:4 geschlagen geben muss.
Luxemburgs Hoffnungsträger gegen den großen Nachbarn
Luxemburgs Nationaltrainer Strasser sieht in Sinani den Schlüsselspieler für die Partie. Nach der klaren Niederlage im Hinspiel lautet die Vorgabe: spielerisch mutiger auftreten. Sinanis Übersicht, sein Passspiel und seine Erfahrung auf internationalem Niveau sollen helfen, das umzusetzen. Dass Geduld dabei wieder eine Rolle spielt, versteht sich fast von selbst – schließlich hat sie Sinani durch jede seiner Karrierestationen getragen.