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DFB-Frauen ohne Popp – Gwinn übernimmt, das Team folgt
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft startet in eine neue Ära – erstmals seit Jahren ohne Alexandra Popp als prägende Figur. Mit Kapitänin Giulia Gwinn rückt eine neue Generation ins Zentrum der Verantwortung. Vor dem EM-Auftakt gegen Polen ist klar: Die Führungsrolle verteilt sich auf mehrere Schultern – und das bringt neuen Schwung ins Team.

Giulia Gwinn: Leise Töne, klare Führung
Wenn Giulia Gwinn das EM-Team auf dem offiziellen Foto anführt, ist das mehr als eine symbolische Geste. Die 26-Jährige vom FC Bayern hat sich zur neuen Chefin im Team entwickelt – mit einem ganz eigenen Führungsstil. Statt lautstarker Ansagen setzt sie auf Kommunikation, Empathie und Präsenz. Kleine Gesten wie das Frisieren von Teamkollegin Sara Däbritz vor dem Mannschaftsfoto passen ins Bild.
Gwinn bleibt sich dabei treu. „Ich muss nicht auf dem Platz rumschreien“, sagte sie gegenüber der Sports Illustrated. Ihre Haltung kommt im Team an. Vize-Kapitänin Janina Minge betont, wie sehr Gwinns ruhige, menschliche Art das Mannschaftsgefüge stärkt.
Minge und Nüsken: Verantwortung auf mehreren Schultern
Auch Janina Minge vom VfL Wolfsburg spielt eine zentrale Rolle. Die Innenverteidigerin ist nicht nur Gwinns Stellvertreterin, sondern auch eine der Säulen in der neuen, flachen Hierarchie. Trainer Christian Wück lobt das Führungsduo ausdrücklich – nicht wegen lauter Worte, sondern wegen ihrer Wirkung im Detail.
Im Mittelfeld trägt Sjoeke Nüsken vom FC Chelsea zunehmend Verantwortung. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Lena Oberdorf wächst Nüskens Bedeutung im Aufbauspiel. „Ich möchte eine Führungspersönlichkeit auf dem Platz werden“, sagt die 24-Jährige selbstbewusst.
Klara Bühl: Unterschiedsspielerin mit Ansage
Klara Bühl von Bayern München zählt ohnehin zu den auffälligsten Spielerinnen im Team. Die Flügelspielerin will bei dieser EM noch mehr Verantwortung übernehmen – nicht nur durch Tempo und Dribblings, sondern auch durch ihre Rolle im Teamgefüge. „Ich möchte das Spiel an mich reißen“, sagt Bühl – und will gleichzeitig den Jüngeren Orientierung geben.
Bühl ist mit ihren 24 Jahren längst mehr als Talent – sie ist Leistungsträgerin mit Ansprüchen. Bei dieser EM sieht sie ihre Chance, den nächsten Schritt zu machen und noch stärker in die Rolle einer Führungsspielerin hineinzuwachsen.
Berger bleibt Ruhepol im Tor
Mit 34 Jahren ist Torhüterin Ann-Katrin Berger die Älteste im Team – und ein entscheidender Ruhepol. Bei Olympia war sie die Elfmeterheldin, nun bringt sie ihre Erfahrung ein. Druck? Spürt sie nicht. „Es ist grundsätzlich ein Fußballspiel, einer gewinnt und einer verliert“, so ihre nüchterne Einschätzung.
Auch wenn sie eher im Hintergrund agiert: Berger gibt dem Team Halt – sportlich wie mental.