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Alexandra Popp genießt den EM-Sommer als Zuschauerin
Die frühere DFB-Kapitänin Alexandra Popp hat sich bewusst gegen ein weiteres Turnier entschieden – und zeigt keine Spur von Wehmut. Im Podcast „CopaTS“ spricht die 34-Jährige offen über ihr neues Leben abseits des deutschen Nationalteams, ihre EM-Erwartungen und den Zustand des deutschen Frauenfußballs.

Keine Tränen, keine Reue: Popp blickt nach vorn
Alexandra Popp hat 145 Länderspiele auf dem Konto, war Olympiasiegerin 2016 und Vizeeuropameisterin 2022 – doch Wehmut verspürt sie nicht. Seit ihrem Rücktritt im September 2024 genießt die Angreiferin des VfL Wolfsburg ihre neue Freiheit. „Ich bin absolut nicht traurig. Ich bin sehr froh, die Entscheidung getroffen zu haben. Ich weine dem keine Träne nach“, erklärt sie nüchtern. Statt Trainingslager und EM-Vorbereitung stand für Popp erstmals eine echte Sommerpause auf dem Programm. Eine Pause, die sie sichtbar genießt: „Es hat mir extrem gutgetan, einfach zu machen, was ich wollte.“
Rückblick auf eine prägende Karriere
Im Februar 2010 wurde Popp erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert. Seitdem prägte sie das Team über viele Jahre, nicht nur sportlich, sondern auch als Führungsfigur. Der Höhepunkt war sicherlich der Olympiasieg in Rio 2016. Auch die EM 2022, bei der Deutschland erst im Finale unterlag, bleibt ein prägendes Kapitel. Dass sie nun nicht mehr dabei ist, sieht Popp nicht als Verlust – vielmehr als natürlichen Übergang nach einer langen Karriere.
Realistische Einschätzung: „Wir spielen nicht den schönsten Fußball“
Trotz aller Verbundenheit mit dem DFB-Team findet Popp klare Worte zur aktuellen Form der Mannschaft. Die Entwicklung der letzten Jahre sei alles andere als konstant gewesen. „Wenn man ehrlich ist, spielen wir nicht den schönsten Fußball in letzter Zeit“, meint sie. Dennoch hofft sie auf ein erfolgreiches Turnier für ihre Ex-Kolleginnen: „Ich würde mich extrem freuen, wenn die Mädels den letzten Schritt gehen. Das wäre für den Frauenfußball in Deutschland extrem wichtig.“
Auftakt gegen Polen: Der EM-Start steht bevor
Am Freitagabend beginnt für das deutsche Team die Europameisterschaft – um 21 Uhr geht es in St. Gallen gegen Polen. Als Rekordeuropameister geht die Mannschaft mit großem Erbe ins Turnier, aber auch mit klarer Erwartung. Popp ist zwar nicht mehr dabei, drückt aber dennoch fest die Daumen. Ein Titel wäre ein starkes Signal für den Frauenfußball hierzulande – und vielleicht der dringend benötigte Impuls für die nächste Generation.
