Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
Eintracht Frankfurt trotzt Neapel – Punktgewinn in der „Höhle der Löwen“
Eintracht Frankfurt zeigt im Champions-League-Auswärtsspiel beim italienischen Meister SSC Neapel eine disziplinierte Defensivleistung und nimmt trotz schwieriger Umstände einen wertvollen Punkt mit. Die Hessen verteidigen sich in einer aufgeheizten Atmosphäre zu einem 0:0 – ein Remis, das Mut macht.

Defensives Bollwerk statt Offensivfeuerwerk
Frankfurt war sich vor dem Anpfiff bewusst, dass in Neapel ein hartes Stück Arbeit bevorstand. Ohne Unterstützung der eigenen Fans, die aufgrund eines Verbots nicht anreisen durften, lieferte die Mannschaft von Dino Toppmöller eine konzentrierte Defensivleistung. Die Mannschaft ließ kaum klare Torchancen zu und wirkte deutlich stabiler als bei den beiden vorherigen 1:5-Pleiten in der Königsklasse.
Besonders Abwehrchef Robin Koch war der Turm in der Schlacht. Der Kapitän organisierte die Defensive, war in den Zweikämpfen präsent und wurde nach dem Spiel verdient zum „Man of the Match“ gewählt. „Wir wussten, dass es schwer wird. Wir haben es als Mannschaft sehr gut verteidigt“, resümierte Koch bei DAZN.
Neapel dominiert Ballbesitz, Frankfurt bleibt diszipliniert
Von Beginn an übernahm der SSC Neapel das Kommando. Trainer Antonio Conte ließ seine Mannschaft mit viel Ballbesitz agieren, doch Frankfurt hielt mit hohem Laufaufwand dagegen. Chancen erspielte sich der Gastgeber nur wenige – und wenn, dann war Keeper Michael Zetterer zur Stelle. Bereits in der Anfangsphase parierte er stark gegen Höjlund und Elmas.
Frankfurt beschränkte sich auf schnelles Umschaltspiel, das jedoch selten gefährlich wurde. Der einzige wirklich gefährliche Moment für die SGE ergab sich in der 73. Minute, als Ansgar Knauff nach einem Abwehrfehler zum Abschluss kam, jedoch an Milinković-Savić scheiterte. Insgesamt reichte es aber nicht für mehr als vereinzelte Entlastungsangriffe.
Sicherheitslage überschattet den Spieltag
Das Spiel fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Wegen der Ausschreitungen beim letzten Aufeinandertreffen im März 2023 hatte die Stadt Neapel Frankfurter Anhängern die Einreise faktisch unmöglich gemacht. Das italienische Innenministerium hatte sogar temporäre Grenzkontrollen eingeführt. Trotz dieser Maßnahmen blieb es im Vorfeld ruhig.
Trainer Toppmöller betonte vor dem Spiel, dass die Spieler durch Nachrichten von den Fans zusätzliche Motivation erhielten. „Die Jungs haben gestern nochmal gesagt, dass sie gerne bei uns gewesen wären – eine tolle Geste“, so Toppmöller bei DAZN. Die Eintracht wollte auf dem Platz ein Zeichen setzen – und das ist ihr gelungen.
Punkt mit Signalwirkung für Bundesliga und Champions League
Nach vier Spielen stehen Frankfurt und Neapel mit je vier Punkten im Tabellenmittelfeld. Für die Eintracht ist das Remis nicht nur in der Tabelle wichtig, sondern auch psychologisch. Die dritte „weiße Weste“ in der laufenden Champions-League-Saison zeigt, dass die Defensive stabilisiert wurde – ein Mutmacher auch für die Bundesliga, in der die Hessen zuletzt defensiv anfällig wirkten.