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Wirtz unter Beschuss: Kritik aus England, Fakten aus Europa
Florian Wirtz hat nach seinem Wechsel zum FC Liverpool einiges einstecken müssen – vor allem von prominenten Stimmen aus England. Rooney, Ferdinand und Neville nehmen den deutschen Nationalspieler regelmäßig ins Visier. Doch die Fakten zeichnen ein anderes Bild: Wirtz überzeugt spielerisch, rackert defensiv und bleibt einer der Hoffnungsträger – nicht nur für Liverpool, sondern auch für die deutsche Nationalmannschaft.

(Foto: Alfie Cosgrove/News Images)
Kritik aus der Premier League: Einseitig und wenig sachlich
Seit Florian Wirtz im Trikot des FC Liverpool aufläuft, scheint er zum Lieblingsziel der englischen TV-Experten zu werden. Wayne Rooney etwa hält Wirtz für ungeeignet für den Stil der „Reds“, Rio Ferdinand stellt den Wechsel infrage, und Gary Neville nennt ihn ein „Problem“ und sogar einen „Schuljungen“. Auffällig dabei: Alle drei Kritiker sind ehemalige Spieler von Manchester United – ausgerechnet dem Erzfeind der Liverpooler.
Diese Kritik wirkt weniger wie eine sachliche Analyse als vielmehr wie ein Mix aus Vereinsrivalität, Sensationslust und selektiver Wahrnehmung. Denn objektiv betrachtet liefert Wirtz solide Leistungen ab, was durch Daten belegt ist.
Spielerdaten von Flo Wirtz
Zahlen, die gegen die Kritiker sprechen
Wirtz gehört zu den laufstärksten Spielern im Team von Jürgen Klopp, er gewinnt Zweikämpfe, bereitet Chancen vor und arbeitet intensiv gegen den Ball. Auch in der Champions League sticht er heraus: Gemeinsam mit Kylian Mbappé ist er der Spieler mit den meisten kreierten Chancen (16) – zuletzt war er gegen Real Madrid sogar der beste Mann auf dem Platz.
Das Problem bei Liverpool liegt vielmehr bei der Chancenverwertung. Selbst Stars wie Mohamed Salah zeigen sich aktuell nicht in Topform. Die Kritik an Wirtz blendet diesen Kontext aus – was sie unglaubwürdig macht.
Liverpools Krise hat viele Gründe – Wirtz gehört nicht dazu
Der amtierende Meister hat fünf der letzten sechs Ligaspiele verloren. Die Ursache dafür liegt tiefer: Das Team agiert als Einheit zu inkonsequent, wirkt spielerisch unausgewogen und hat aktuell acht Punkte Rückstand auf Tabellenführer Arsenal. Dass Wirtz in diesem Kollektiv nicht direkt glänzt, liegt nicht an mangelnder Klasse, sondern an der fehlenden Struktur im Team.
Wirtz wurde geholt, um das Spiel zu lenken – sowohl bei Liverpool als auch in der Nationalmannschaft. Das Vertrauen in seine Fähigkeiten ist groß, was auch seine Rolle in den anstehenden Länderspielen gegen Luxemburg und die Slowakei unterstreicht.
Zukunftsperspektive: Wirtz als Schlüsselspieler
Wirtz ist nicht der Sündenbock, als der er von manchen dargestellt wird. Vielmehr ist er ein zentraler Bestandteil der Zukunftsplanung – sowohl in Liverpool als auch bei der DFB-Elf. Sollte sich das Team stabilisieren, wird auch Wirtz’ Einfluss auf dem Platz deutlicher sichtbar.
Anstatt sich an Namen und Transfersummen abzuarbeiten, wäre eine differenzierte Betrachtung angebracht. Denn eines ist sicher: Florian Wirtz bringt das Potenzial mit, zur größten Attraktion der Premier League zu werden.