DFB-Nominierung des WM 2014-Kader

Die Nominierungen sind raus! 30 Spieler dürfen sich seit Donnerstagmittag noch größere Hoffnungen machen, Deutschland mit der Nationalmannschaft bei der WM 2014 in Brasilien zu vertreten. Bundestrainer Joachim Löw hat ein erstes Machtwort gesprochen. Aber es wird nicht sein letztes sein nach diesen Nominierungen. Denn von den 30 Auserwählten muss Löw noch sieben Nationalspieler von seiner Liste streichen.

Frankfurt/Main. Bei den Nominierungen für den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft am Zuckerhut gab es so manche Überraschung. Positiver wie negativer Natur. Noch allerdings sind diese Nominierungen von Joachim Löw vorläufig. Am 2. Juni um 0 Uhr bittet die FIFA den deutschen Bundestrainer dann um eine finale Liste, auf der nur noch 23 statt 30 Namen stehen. Löws „WM-Lotterie“ geht also weiter, bis die endgültigen Nominierungen für Brasilien 2014 feststehen.

Nominierungen WM 2014
Joachim Löw hat seine Nominierungen für den erweiterten WM-Kader benannt. Quelle: eigenes Archiv

Adler oder ter Stegen? Zieler!

Bis dahin haben alle 30 Akteure, die sich unter den Nominierungen befinden, die Chance, sich in den Länderspielen gegen Polen am kommenden Dienstag und gegen Kamerun am 1. Juni zu beweisen. Insbesondere der Test gegen Polen stellt eine ganz besondere Chance für den erweiterten WM-Kader Deutschlands dar, weil hier noch die Spieler von Bayern München und Borussia Dortmund wegen des DFB-Pokal-Endspiels fehlen. Es gäbe also einige Plätze unter den Nominierungen neu zu besetzen. Unsere Redaktion hat sich die Überraschungen und Wackelkandidaten etwas genauer angeschaut.

Dieses Fußball-Video könnte dich interessieren:

Im Tor hat Joachim Löw bei seinen Nominierungen die Frage nach Marc-Andre ter Stegen oder Rene Adler etwas überraschend mit Ron-Robert Zieler beantwortet. Der Torwart von Hannover 96 hat seinen Platz sicher, sofern sich Zieler nicht noch verletzt, denn ein vierter Keeper findet sich nicht auf der 30er-Liste. Und für den endgültigen WM-Kader muss Joachim Löw bei seinen Nominierungen aus diesen 30 Namen zurückgreifen – so verlangt es das Reglement der FIFA.

Erik Durm und Kevin Großkreutz haben nicht die schlechtesten Karten

In der Abwehr waren vor allem Erik Durm von Borussia Dortmund und Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua die Überraschungen bei den Nominierungen. Mustafi wird wohl eher keine Rolle spielen für den WM-Kader, aber Durm könnte noch reinrutschen. Dann, wenn Vereinskollege Marcel Schmelzer nicht mehr rechtzeitig und völlig fit wird. Oder auch, wenn Erik Durm den besseren Eindruck als Marcell Jansen hinterlässt. Jansen ist der letzte Spieler eines ursprünglichen HSV-Trios, denn neben Rene Adler spielte auch Heiko Westermann bei den Nominierungen keine Rolle mehr.

Ebenfalls sehr gute Chancen, mit nach Brasilien zu fliegen, hat der Dortmunder Kevin Großkreutz, vor allem wegen seiner Vielseitigkeit und seiner enormen Physis. Für beide BVB-Profis spricht zudem die internationalen Auftritte in der Champions League. Das betonte auch Joachim Löw, als er seine Nominierungen am Donnerstag in Frankfurt verkündete.

Keine Nominierungen für Westermann, Mario Gomez und Max Kruse

Kommen wir zum Mittelfeld, wo Ilkay Gündogan und Sven Bender aus Dortmund erwartungsgemäß nicht unter den Nominierungen zu finden sind. Dafür aber als kleinere und größere Überraschungen die Schalker Leon Goretzka und Max Meyer gemeinsam mit – weniger überraschend – Julian Draxler. Matthias Ginter vom SC Freiburg wird wohl aussortiert werden, und auch Andre Hahn vom FC Augsburg dürfte nicht die besten Karten haben. Zu viele „Edelkicker“ scheinen im Mittelfeld einfach gesetzt. Ein Wackelkandidat könnte aber Draxler selbst sein, wenn er sich nicht steigert. Und auch Andre Schürrle, der beim FC Chelsea selten erste Wahl war, könnte noch durchs Raster fallen. Sami Khedira hat von Löw bei den Nominierungen als einziger einen Freibrief bekommen. Doch wenn sein Rückstand nach langer Verletzung zu groß wäre, dann schlägt vielleicht doch noch die Stunde eines Max Meyer oder Leon Goretzka.

Klarheit herrscht im Sturm: Miroslav Klose wird den deutschen Angriff fast wie selbstverständlich ein Mal mehr bei einer Weltmeisterschaft anführen. Mario Gomez stand dagegen wegen vieler Verletzungen und kaum Spielpraxis nicht auf der Liste der Löwschen Nominierungen. Damit war zu rechnen. Doch Joachim Löw hat auch noch den nächsten Stürmer gestrichen und Max Kruse nicht eingeladen. Stattdessen fand sich Kevin Volland unter den Nominierungen wieder – und hat sein WM-Ticket im Kader der deutschen Nationalmannschaft ziemlich sicher. Denn dass Löw – falsche Neun hin oder her – mit nur einem Stürmer Miroslav Klose, der sich immer auch verletzen kann, zur Weltmeisterschaft fliegt, damit ist nicht zu rechnen.

Wer schreibt hier?

    by
  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

P