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Die Premiere der neuen Klub-WM in den USA sollte ein fußballerisches Großereignis werden. 32 Top-Klubs, Stars wie Lionel Messi, riesige Stadien – und trotzdem bleiben die Zuschauer aus. Bereits vor dem Eröffnungsspiel in Miami zeigt sich: Die FIFA kämpft mit massiven Problemen beim Ticketverkauf und greift nun zu ungewöhnlichen Maßnahmen.

Leere Ränge beim Auftakt: FIFA verschenkt Tickets
Eigentlich wollte die FIFA mit der neuen Klub-WM in den USA ein Spektakel starten. Doch schon vor dem ersten Anpfiff deutet sich an, dass das Interesse der Fans deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Besonders prekär: Für das Eröffnungsspiel zwischen Inter Miami mit Lionel Messi und dem ägyptischen Spitzenklub Al-Ahly droht eine peinlich leere Kulisse im Hard Rock Stadium von Miami.
Um die Lücken auf den Tribünen zu füllen, verschenkt der Weltverband nun Tickets. Studenten des nahegelegenen Miami Dade College zahlen gerade einmal 20 Dollar Eintritt und erhalten dafür vier weitere Karten gratis. Mit rund 100.000 eingeschriebenen Studenten hofft die FIFA, das Stadion doch noch ansehnlich zu füllen.
Starke Preissenkungen auf breiter Front
Auch online zeigt sich das Ausmaß der Probleme: Tausende Tickets sind für nahezu alle Spiele problemlos erhältlich – und das teils zu drastisch reduzierten Preisen. Kosteten die günstigsten Karten für das Eröffnungsspiel im Dezember noch stolze 349 Dollar, sind sie inzwischen auf 31 Dollar gefallen. Dennoch wird damit gerechnet, dass zehntausende Plätze unbesetzt bleiben.
Die FIFA selbst widerspricht diesen Einschätzungen. Man erwarte deutlich mehr als die 20.000 Zuschauer, die das Portal The Athletic prognostizierte. Fakt bleibt aber: Viele Spiele haben noch reichlich freie Kapazitäten.
Auch Bayern und Dortmund betroffen
Selbst die Partien mit deutscher Beteiligung sind nicht ausverkauft. So gibt es auch für das Spiel des FC Bayern gegen die Boca Juniors in Miami noch ausreichend Tickets. Zwar läuft hier der Verkauf besser, doch auch hier sind die Preise bereits auf 69 Dollar gesunken.
Noch deutlicher zeigt sich die Flaute bei Borussia Dortmund. Das erste Gruppenspiel des BVB gegen Fluminense in New York am 17. Juni bietet ebenfalls noch reichlich Plätze an – zu Preisen unter 36 Dollar. Auch für weitere Vorrundenspiele der Bayern, etwa gegen Benfica in Charlotte, rutschen die Preise ab.
Dynamisches Preismodell sorgt für Frust
Die FIFA setzt bei der Klub-WM auf ein dynamisches Preismodell: Steigt die Nachfrage, steigen auch die Preise – eigentlich. Doch aktuell passiert das Gegenteil: Bei 24 der 48 Vorrundenspiele sind die Ticketpreise mittlerweile unter die 36-Dollar-Marke gefallen.
Für zusätzlichen Ärger sorgt die Preisentwicklung bei bereits verkauften Karten. Zuschauer, die ursprünglich 100 Dollar für ihre Tickets gezahlt haben, erhalten inzwischen teilweise Rückerstattungen, weil die aktuellen Preise deutlich niedriger sind.
Um Platzlücken zu kaschieren: FIFA greift zu Tricks
Um leere Tribünen im TV-Bild zu vermeiden, bedient sich die FIFA weiterer Maßnahmen. In Seattle, wo die Sounders gegen Botafogo antreten, werden ganze Blöcke gesperrt. Fans werden in die unteren Ränge umgesetzt, um zumindest optisch volle Stadien zu präsentieren.
Trotz aller Probleme betont die FIFA weiterhin ihren Optimismus und spricht von „großartigen Zuschauerzahlen“. Die Realität vor Ort zeichnet jedoch ein anderes Bild.
