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Nach der WM ist vor der EM. Und deswegen läuft die Qualifikation zur Euro 2016 in Frankreich schon in vollen Zügen. Wer aber im Sommer 2014 als Weltmeister aus Brasilien zurückgekehrt ist, der darf sich über einen gewissen Bonus freuen gegenüber den Konkurrenten, die auch unbedingt in den Kader der deutschen Nationalmannschaft wollen – einmal abgesehen von Spielern, die wie im Fall von Philipp Lahm, Miroslav Klose oder Per Mertesacker ihren Rücktritt aus der DFB-Auswahl bekannt gegeben haben. Umso bemerkenswerter ist es, was Karim Bellarabi von Bayer Leverkusen in der Hinrunde 2014/15 gelang.
Zugegeben: Ein wenig begünstigt war das Debüt von Karim Bellarabi in der deutschen Mannschaft auch von den zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen, mit denen Bundestrainer Joachim Löw zu kämpfen hatte. Verdient hat sich der Offensivallrounder von Bayer Leverkusen seine Nominierungen allerdings redlich.
Vier Länderspiele für Karim Bellarabi
Gegen Polen gelang ihm nicht nur ein sehr guter Einstand. Nein, Bellarabi durfte sogar in seinem ersten Länderspiel für Deutschland von Beginn an ran und zählte trotz der 0:2-Niederlage zu den Besten im DFB-Trikot. Diese Leistung sorgte für weitere Einsätze gegen Irland (1:1) und Gibraltar (4:0). Auch beim 1:0-Sieg der deutschen Mannschaft in Spanien zum Jahresabschluss stand Bellarabi auf dem Rasen. Besser hätte es also gar nicht laufen können – auch nicht in der Nationalmannschaft.
Bellarabi jagt Thomas Müller
Möglich gemacht haben die Länderspiele von Durchstarter Karim Bellarabi vor allem seine Leistungen bei Bayer Leverkusen. Für die Werkself stand er in allen 17 Spielen in der Bundesliga und auch in allen sechs Gruppenpartien in der Vorrunde der Champions League auf dem Spielfeld. In der Liga gelangen ihm dabei acht Treffer und vier Vorlagen, was dem 24-Jährigen Platz sechs in der Scorerliste einbringt – nur zwei Punkte hinter den Führenden Alexander Meier von Eintracht Frankfurt, Thomas Müller von Bayern München und Eric Maxim Choupo-Moting.
Wie geht Leverkusen mit dem Vertrag um?
Doch seine nächste Bewährungsprobe wird für Karim Bellarabi außerhalb des grünen Rasens stattfinden. Bayer Leverkusen hat wohl selbst nicht mit einer derartigen Leistungsexplosion seines Rechtsaußen gerechnet, weswegen dieser im Sommer 2016 den Verein verlassen kann – für festgeschriebene sechs Millionen Euro. Das Problem ist nur: Bellarabis Marktwert ist jetzt schon auf acht Millionen Euro gestiegen. Zwar hat die Werkself das letzte Wort, falls ein Interessent da wäre. Aber das würde auch bedeuten, dass Karim Bellarabi dann 2017 komplett ablösefrei wechseln könnte.
Transfergerüchte fast schon vorprogrammiert
Will Bayer also seinen neuen deutschen Nationalspieler längerfristig an sich binden oder zumindest eine stattliche Ablösesumme für ihn kassieren, muss Leverkusen Bellarabi die Klausel quasi abkaufen – für deutlich höheres Gehalt. Oder ihn im Sommer 2015 verkaufen. Da kommen also vermutlich schon bald interessante Wochen auf den Offensivspieler zu. Mal schauen, ob er die Gerüchte und Diskussionen um seine Person auch mit so viel Leichtigkeit meistert wie die Aufgaben auf dem Platz.