Infantino verteidigt Klub-WM: „Eine neue Ära des Fußballs“

FIFA-Präsident Gianni Infantino sieht in der umstrittenen Klub-WM nicht weniger als den Start in ein neues Kapitel des Weltfußballs. Trotz massiver Kritik an Spielplanbelastung und Zuschauerinteresse verteidigt der FIFA-Chef sein Prestigeprojekt und zieht historische Vergleiche.

WASHINGTON, DC - 07. MÄRZ: Gianni Infantino, Präsident der Fédération Internationale de Football Association (FIFA), spricht neben US-Präsident Donald Trump bei der Unterzeichnung einer Durchführungsverordnung im Oval Office des Weißen Hauses am 07. März 2025 in Washington, DC. Präsident Trump unterzeichnete eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung einer Task Force des Weißen Hauses für die Fußballweltmeisterschaft 2026. Anna Moneymaker/Getty Images/AFP (Foto von Anna Moneymaker / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)
WASHINGTON, DC – 07. MÄRZ: Gianni Infantino, Präsident der Fédération Internationale de Football Association (FIFA), spricht neben US-Präsident Donald Trump bei der Unterzeichnung einer Durchführungsverordnung im Oval Office des Weißen Hauses am 07. März 2025 in Washington, DC. Präsident Trump unterzeichnete eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung einer Task Force des Weißen Hauses für die Fußballweltmeisterschaft 2026. Anna Moneymaker/Getty Images/AFP (Foto von Anna Moneymaker / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Klub-WM als Meilenstein: Infantino sieht Parallelen zu 1930

Für Gianni Infantino ist die neue Klub-WM in den USA (14. Juni bis 13. Juli) ein historisches Ereignis. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP zog der FIFA-Präsident einen kühnen Vergleich zur ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1930: „Heute spricht jeder über die allererste Weltmeisterschaft. Deshalb ist diese Weltmeisterschaft hier auch historisch.“ In seinen Augen markiert das Turnier den Auftakt einer „neuen Ära des Fußballs“, die den Sport global noch populärer machen soll.

Dauerbrenner Kritik: Überlastung der Spieler

Bereits im Vorfeld war die Klub-WM immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Vor allem die hohe Belastung der Spieler durch den ohnehin dichten internationalen Spielkalender sorgt für Diskussionen. Viele Verbände und Spielergewerkschaften hatten die Notwendigkeit des erweiterten Wettbewerbs infrage gestellt. Infantino hingegen sieht die Chance, Spielern eine Bühne zu geben, die ansonsten wohl nie bei einer WM zum Einsatz kämen. „Sobald der Ball ins Rollen kommt, wird die ganze Welt erkennen, was hier passiert“, so der FIFA-Boss optimistisch.

Geringes Zuschauerinteresse? Infantino bleibt gelassen

Auch Berichte über schleppenden Ticketverkauf und geringe Zuschauerzahlen lassen Infantino unbeeindruckt. Viele Spiele der Vorrunde sind noch nicht ausverkauft, bei 24 der 48 Partien rutschten die Ticketpreise sogar unter die Marke von 36 Dollar. Beim Eröffnungsspiel in Miami zwischen Inter Miami und Al-Ahly aus Ägypten wird mit zahlreichen freien Plätzen gerechnet. In Seattle sollen zudem ganze Blöcke gesperrt und die Zuschauer auf untere Ränge umverteilt werden. Infantino dazu: „Wir wollen keine leeren Stadien sehen. Ich glaube, die Stadien werden ziemlich voll sein.“

Preisdiskussion sorgt für weitere Kontroversen

Unabhängig vom Zuschauerinteresse sorgt auch die Preisgestaltung für Kritik. Infantino zeigt sich allerdings wenig beeindruckt von den Vorwürfen: „Wenn die Preise zu hoch sind, kritisieren sie die FIFA. Wenn die Preise zu niedrig sind, kritisieren sie die FIFA.“ Er selbst bezeichnet sich als „generell positiver Mensch“ und gibt sich überzeugt, dass die Klub-WM langfristig ein Erfolg werden wird.

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