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Bei der WM-Auslosung in Washington hat FIFA-Präsident Gianni Infantino US-Präsident Donald Trump mit einem neu geschaffenen „Friedenspreis“ des Weltverbands ausgezeichnet. Die Ehrung sorgt für kräftige Diskussionen – denn zwischen politischer Symbolik, persönlicher Freundschaft und offener Kritik klafft eine breite Lücke.
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Ein neuer FIFA-Preis mit politischem Gewicht
Infantino präsentierte den „Friedenspreis“ erst vor wenigen Wochen, nun ging die Premieren-Ausgabe direkt an Trump. Der Preis steht unter dem Motto „Fußball vereint die Welt“ und soll jährlich Menschen auszeichnen, die sich in besonderem Maße für Frieden und Verständigung einsetzen. Der Weltverbandschef überreichte Trump eine Goldmedaille, ein Zertifikat und den sogenannten Friedenspokal – eine goldene Weltkugel, getragen von mehreren Händen. Die Botschaft dahinter ist klar: globale Einheit durch den Sport. Doch die Wahl des ersten Preisträgers kommt nicht ohne Kontroversen.
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Infantinos Lob und Trumps Selbstdarstellung
Der FIFA-Boss sprach in Washington von Trumps „unerschütterlichem Einsatz für den Frieden auf der ganzen Welt“. Trump selbst bezeichnete die Ehrung als „eine der größten Ehren meines Lebens“. Er hob hervor, im Kongo Millionen Menschenleben gerettet und weltweit Konflikte beendet oder verhindert zu haben. Diese Selbstdarstellung ist typisch für Trump, der schon häufiger internationale Auszeichnungen für sich beanspruchte – und auch an dieser Stelle nicht mit Superlativen sparte. Infantino hatte ihn zuvor bereits vergeblich für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen und verwies dabei auf Trumps Rolle beim Israel-Gaza-Waffenstillstand.
Der Nobelpreis-Streit und politische Reibung
Trumps Wunsch nach dem Friedensnobelpreis blieb allerdings unerfüllt. Stattdessen ging die Auszeichnung im Oktober an die venezolanische Demokratie-Aktivistin María Corina Machado. Das Weiße Haus reagierte ungehalten und warf dem norwegischen Komitee vor, „Parteipolitik über Frieden“ zu stellen. Diese Debatte zeigt, wie stark politisch aufgeladen internationale Preise mittlerweile sind – und wie sehr Trump versucht, sich als globaler Friedensstifter zu inszenieren.
Kritik aus den USA: „Nicht preiswürdig“
Während Infantino Trump als Freund und Vorbild hervorhob, melden sich in den USA deutliche Gegenstimmen. Menschenrechtsgruppen kritisieren die Ehrung scharf, darunter auch der ehemalige Fußballprofi Evan Whitfield, Vorsitzender der Human Rights Soccer Alliance. Er erklärte, viele Amerikaner hielten Trump nicht für einen geeigneten Preisträger. Weder die FIFA noch irgendeine andere Organisation solle ihn mit einem Friedenspreis auszeichnen. Diese Position unterstreicht den Spagat zwischen FIFA-Diplomatie und gesellschaftlicher Realität – und verdeutlicht, wie umstritten Infantinos Entscheidung ist.