Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
Infantino unter Druck: Politische Nähe zu Trump sorgt für Ethik-Beschwerde
FIFA-Präsident Gianni Infantino steht erneut in der Kritik. Die Menschenrechtsorganisation FairSquare hat offiziell Beschwerde bei der Ethikkommission der FIFA eingereicht. Der Vorwurf: wiederholte Verstöße gegen die Neutralitätspflicht – konkret geht es um Infantinos enge Beziehung zum ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.

Mehrfacher Regelverstoß laut FairSquare
Laut einem Bericht von The Athletic und der FAZ (Das Spiel des Präsidenten) bezieht sich die achtseitige Beschwerde auf insgesamt vier mutmaßliche Verstöße gegen den FIFA-Ethikcode, insbesondere Artikel 15. Dieser verpflichtet alle Funktionäre zur politischen Neutralität. FairSquare kritisiert, Infantino habe durch öffentlich geäußerte Unterstützung Trumps mehrfach gegen diese Richtlinie verstoßen – und fordert eine offizielle Untersuchung.
FIFA-Friedenspreis an Trump als Auslöser
Ein zentraler Punkt der Kritik: die Verleihung des neu geschaffenen FIFA-Friedenspreises an Trump. FairSquare argumentiert, dass ein Preis dieser Art an einen amtierenden politischen Führer ein klarer Bruch mit der Neutralitätspflicht sei. Besonders brisant: Das FIFA-Council, das laut Regularien über solche Entscheidungen befinden müsste, war offenbar gar nicht eingebunden.
Öffentliche Statements unter Beobachtung
Infantinos problematische Nähe zu Trump zeigt sich laut FairSquare in mehreren öffentlichen Auftritten. So lobte der FIFA-Chef bei der WM-Auslosung Trumps außenpolitische Maßnahmen und wiederholte sogar dessen Erzählung, er habe weltweit Kriege beendet. Auch bei einem Wirtschaftstreffen in Miami Anfang November äußerte sich Infantino offen pro Trump – und griff dabei erneut dessen Wahlkampfslogan auf. Bereits im Januar 2017 hatte er sich in einem Instagram-Video direkt nach Trumps Amtsantritt ähnlich geäußert.
FIFA schweigt bislang zur Beschwerde
Ob und wie die FIFA auf die Vorwürfe reagiert, bleibt abzuwarten. Auf eine Anfrage von The Athletic reagierte der Weltverband bisher nicht. FairSquare erkennt zwar die notwendige Zusammenarbeit mit der US-Regierung in Hinblick auf die WM 2026 an, warnt aber: Infantinos Verhalten gefährde die Integrität des Fußballs und beschädige den Ruf der FIFA nachhaltig.