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Am zehnten Jahrestag der Terroranschläge von Paris gelingt Frankreich die Qualifikation für die WM 2026. Doch trotz des deutlichen 4:0-Siegs gegen die Ukraine stand der Abend im Prinzenpark ganz im Zeichen des Gedenkens.

Ein Abend zwischen Gedenken und sportlichem Erfolg
Frankreich hat sich mit einem klaren Heimsieg gegen die Ukraine das Ticket zur Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko gesichert. Doch das Spiel stand von Beginn an unter einem besonderen Vorzeichen: Am 13. November 2015 erschütterten islamistische Terroranschläge Paris – 132 Menschen starben, über 350 wurden verletzt. Zehn Jahre später wurde der Jahrestag mit einer Mischung aus Trauer und sportlicher Würde begangen.
Schon vor Anpfiff setzte das Stadion emotionale Zeichen. Eine Schweigeminute erinnerte an die Opfer, die Spieler trugen Solidaritätsabzeichen, die Tribüne Boulogne ehrte die Toten mit einer Lichterchoreografie in den Landesfarben und einem Banner: „An unsere 132 Sterne vom 13. November“. Präsident Emmanuel Macron legte zuvor am Stade de France einen Kranz nieder – jener Ort, an dem vor zehn Jahren das Freundschaftsspiel gegen Deutschland ebenfalls Ziel eines Anschlags wurde.
Zähes Spiel zu Beginn, Mbappé bricht den Bann
Der Start auf dem Platz verlief zäh. Die französische Mannschaft fand im ersten Durchgang nur schwer in die Partie, auch wenn Kylian Mbappé früh mit einem Fernschuss für Gefahr sorgte. Ukrainischer Keeper Anatolij Trubin parierte stark und lenkte auch kurz vor der Pause einen Schlenzer von Bradley Barcola an den Pfosten. Trotz deutlich mehr Spielanteilen blieben die Franzosen bis zur Halbzeit ohne Tor.
Erst nach dem Seitenwechsel wurde Frankreich zwingender. Ein Foul im Strafraum an Michael Olise brachte den Gastgebern einen Elfmeter, den Mbappé in der 55. Minute per frechem Panenka verwandelte – ein Moment, der den Bann brach und dem Spiel die Richtung vorgab.
Offensivdruck steigt, Ukraine bricht ein
Mit der Führung im Rücken erhöhte Frankreich den Druck. Mbappé vergab zunächst zwei weitere Chancen, Maghnes Akliouche zwang Trubin erneut zu einer Parade, und Hugo Ekitiké traf nur Aluminium. Doch der Druck wurde zu groß für die Ukraine, die in der Defensive zunehmend Lücken offenbarte.
In der Schlussphase nutzte Frankreich die Räume konsequent: Olise traf in der 76. Minute zum 2:0, ehe Mbappé mit seinem zweiten Tor den Deckel draufmachte. Den Schlusspunkt setzte Ekitiké mit dem 4:0 in der 88. Minute. Damit ist die Équipe Tricolore vor dem abschließenden Spiel gegen Aserbaidschan nicht mehr vom ersten Platz der Gruppe D zu verdrängen.
Erinnerung an 2015 bleibt präsent
So deutlich der Sieg am Ende ausfiel, so sehr war der Abend von der Erinnerung an die Anschläge geprägt. Mbappé hatte vor dem Spiel angekündigt, den Opfern Tribut zollen zu wollen – nicht nur durch Worte, sondern auch durch sportliche Leistung. Das Team hat geliefert, doch der Schmerz bleibt. Auch zehn Jahre später ist der 13. November in Frankreich ein Tag, der weit über den Fußball hinausreicht.