Außer den Fans von RB Leipzig war bis zur Kadernominierung für den Confed-Cup der Name Diego Demme sicherlich vielen in Deutschland kein Begriff. Die Leipziger aber wissen, neben Stürmerstar Timo Werner ist Demme einer der wichtigsten Spieler auf dem Platz und absoluter Schlüssel zur so erfolgreichen Erstlingssaison des umstrittenen Brauseherstellers. Nun hat das auch der Bundestrainer anerkannt und nominierte den jungen Demme erstmals für die A-Nationalmannschaft. Beim Confed-Cup 2017 kann Demme dann zeigen, warum er nach dem legendären Diego Maradonna benannt wurde.
Das Spiel des Diego Demme hat mit seinem berühmten Namensvetter aus Argentinien eigentlich recht wenig am Hut. Er ist ein nüchterner, hart arbeitender defensiver Mittelfeldspieler, kein Tänzer und Dribbler. Seine Lauffreude und Stärke in der Balleroberung sind die Gründe warum man Demme 2014 vom SC Paderborn zu den Leipzigern holte. Das aggresive Pressing das RB betreibt ist auch in der Nationalmannschaft hoch angesehen und ist ein Konzept, dessen sich Jogi Löw auch gerne und oft bedient. Demme wird also weder sich noch sein Spiel stark umstellen müssen, um in das Team und die Strategie von Jogi Löw zu passen. Er ist prädestiniert die Lücke, die die Ausfälle von Weigl und die Schonung von Khedira hinterlassen haben zu füllen.
Auch wenn Demme wahrscheinlich kein Stammspieler bei der WM 2018 sein wird, dafür ist die Konkurenz im deutschen Mittelfeld wohl einfach zu groß, gilt er dennoch als hochinteressanter Spieler für Jogi Löw. Allein das er es ins Perspektivteam für den Confed-Cup geschafft hat ist ein Zeichen dafür, dass man ihn auch bei der Nationalmannschaft schätzt. Unlängst titelte die Zeit er sei ein kleiner „Gattuso“, eine Hommage an die italienische Seite seines Elternhauses, und wenn man ihm so zuschaut werden da tatsächlich Erinnerungen an den quirrlig-aggressiven Abräumer Italines wach. Vielleicht kann sich Demme ja auch in die Herzen der Fans und auf die Zettel der Offiziellen für weitere Turniere Spielen. Mit 26 Jahren hat er ja noch ein wenig Zeit.
Diego Demme beim Confed-Cup
Viele hatten sich erhofft, dass Diego Demme beim Confed-Cup eine wichtige Rolle für den DFB einnehmen können würde, doch kam ihm dabei leider eine Verletzung dazwischen. Nach seinem Debüt für die Nationalmannschaft gegen Dänemark am 06. Juni in einem Freundschaftsspiel musste er nun kurz vor Start des Confed-Cups der Mannschaft absagen. Der Grund: Rückenprobleme. Anscheinend plagten Demme schon seit einiger Zeit Rückenprobleme und er hatte Schmerzen beim Spielen. Die medizinische Abteilung des DFB entschied sich somit in Absprache mit dem Spieler und seinem Verein ihn letzlich doch nicht mit zum Turnier in Russland zu nehmen, damit er sich besser auskurieren und dann auf die nächste Vereinssaison vorbereiten kann.